Trotz Ausgangssperren - Polizisten in Toulouse attackiert - Einkaufszentrum in Marseille angegriffen
Redaktion
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Paris - Trotz der Notstandgesetzgebung ist in den
französischen Problemsiedlungen keine Ruhe eingekehrt. In Marseille
versuchten am Dienstagabend etwa 50 Jugendliche, einen Supermarkt zu
plündern. Sicherheitsleute und Polizisten vereitelten den Versuch und
nahmen neun Personen fest. "Wir haben sie aus den nahen Vorstädten
kommen sehen", sagte ein Sicherheitsmann. "Zuerst haben die
Jugendlichen Scheiben eingeschlagen und Mülleimer angezündet, um
Panik zu erzeugen."
Die Polizei hatte aber vorbeugend mehrere Dutzend Beamte in dem
Einkaufszentrum stationiert. Die meisten Täter seien Minderjährige
aus den Sozialsiedlungen, die zu einem großen Teil von Einwanderen
bewohnt sind, sagte ein Polizist.
Angriff auf Polizisten in Toulouse
In Toulouse griffen Jugendliche mit Einbruch der Dämmerung wieder
Polizisten mit Steinen an. Mehrere Autos gingen in Flammen auf. Am
Dienstag hatte die Regierung ein Notstandgesetz von 1955 wieder in
Kraft gesetzt, nach dem von Mitternacht an örtlich Ausgehverbote
verhängt werden können.
Der aus der Karibik stammende Fußball-Nationalspieler Lilian
Thuram äußerte sich verärgert über die Darstellung der Jugendlichen
in den Medien. Man sehe nur das Sicherheitsproblem, sagte Thuram in
Fort-de-France (Martinique). "Doch die Gewalt ist nie grundlos. Man
muss verstehen, woher das Unbehagen kommt. Bevor man über Sicherheit
spricht, muss man über soziale Gerechtigkeit reden." (APA/dpa)
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