Washington - Vor dem Hintergrund der Skandale wegen
Gefangenenmisshandlungen im Irak und in Guantanamo hat das
US-Verteidigungsministerium neue Richtlinien zur Behandlung von
Häftlingen im Militärgewahrsam herausgegeben. Demnach wird eine
humane Behandlung vorgeschrieben und der Einsatz von Hunden bei
Verhören grundsätzlich verboten. Die am Dienstag bekannt gewordene
Direktive markiert eine Bündelung bereits vorhandener Richtlinien,
die nach Angaben des Pentagons in Kürze noch ergänzt werden sollen.
Polizeihunde
Genaue Vorgaben über das zulässige oder unzulässige Verhalten
gegenüber Häftlingen fehlen zurzeit noch. Die Direktive wird nur
spezifisch, wenn es um Polizeihunde geht. Diese "sollen nicht
eingesetzt werden als Teil eines Verhörs oder mit dem Ziel, Häftlinge
zu drangsalieren, einzuschüchtern, zu bedrohen oder bei einem Verhör
zur Aussage zu zwingen". Bei den Misshandlungen von Gefangenen in Abu
Ghraib bei Bagdad waren mehrfach auch Hunde zum Einsatz gekommen.
Im Kongress wird zurzeit ein Gesetz beraten, das grausame,
unmenschliche und erniedrigende Behandlung von Gefangenen in
US-Gewahrsam grundsätzlich verbietet. Vizepräsident Dick Cheney hat
Ausnahmeregelungen für die Geheimdienstbehörde CIA beim Verhör von
Terrorverdächtigen gefordert, was der Senat jedoch bereits abgelehnt
hat. (APA/AP)