Kein "reiner Spielort", sondern Bühne mit eigener Identität
Sechs Eigenproduktionen pro Saison, die jeweils von Dienstag bis Samstag auf der vergrößerten Bühne zu sehen sein werden, kündigte das Kollektiv an. Arbeiten wollen die drei Gruppen (urtheater, Theater Kinetis, L. U. S. Theater) weiterhin autonom. Trotzdem soll das Haus laut Ferdinand Urbach, einem der operativen Leiter, kein "reiner Spielort" sein, sondern soll eine "eigene Identität" bekommen. Nach einer offiziellen Eröffnung am 12. Jänner 2006 gibt es ab Freitag, dem 13. Jänner 2006, einen dreitägigen Eröffnungsmarathon mit sieben kurzen Ur- und Erstaufführungen. Bis zum Ende der Saison sollen dann noch drei Produktionen realisiert werden: "Hikikomori" von Holger Schober, "Das wird schon. Nie mehr Lieben!" von Sybille Berg und eine Stückentwicklung mit dem Autor Robert Woelfel.
Grätzel-spezifische Improvisationsabende
Neben den großen Produktionen werden regelmäßig am Montag, dem bisher in der Gruppe 80 spielfreien Tag, Specials laufen, bei denen das TAG performative Ansätze einbeziehen will. Von Grätzel-spezifischen Improvisationsabenden bis zur Präsentation der schlechtesten Ideen des vergangenen Monats reicht die Bandbreite der geplanten Formate.
Umbau
Derzeit läuft noch der Umbau des Hauses. Das obere Foyer soll vergrößert werden, ebenso der Bühnenkern. Weitere notwendige Adaptierungen hinter der Bühne sind notwendig, aber auch das äußere Erscheinungsbild soll sich grundlegend ändern, um ein "klares Zeichen des Neuanfangs zu setzen", wie der kaufmännische Leiter Gernot Plass erklärte. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 300.000 Euro, eine erste Etappe von 150.000 Euro sind als Förderung von der Stadt Wien bereits bewilligt. Neue Probenräume wurden zugemietet, da bei den parallelen Proben der drei Gruppen mehr Platz nötig sein wird. Aufgelassen wurden die Schneiderei und der Fundus, denn das Geld ist schon zu Beginn der Arbeit knapp. Zwar trägt die Stadt Wien diese erste Mittelbühne, die im Zuge der Wiener Theaterreform neu vergeben wurde, mit jährlich 735.000 Euro Subvention, doch der Bund hat sein Engagement von 232.000 Euro, die die Gruppe 80 bezogen hatte, gänzlich gestrichen. "Es gibt nur eine vage Aussicht auf projektorientierte Förderungen", berichtete Plass von den Gesprächen mit dem Bund.
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