Bei einer Operation am Dienstag in Kalifornien hatte sich die Knieverletzung von Klitschko als Kreuzbandriss herausgestellt, außerdem war ein Innenmeniskusschaden diagnostiziert worden. Daraufhin entschloss sich der 34-jährige WBC-Champion zum Rücktritt.
Absagen in Serie
Der ältere Bruder von Ex-Weltmeister Wladimir Klitschko hatte am Wochenende seine für Samstag in Las Vegas angesetzte Titelverteidigung gegen Hasim Rahman zum vierten Mal absagen müssen. Diesmal war die im Training erlittene Knieverletzung der Grund und hatte für viel Ärger im Lager des Rivalen gesorgt. Der Boxverband World Boxing Council (WBC) hatte dem seit Jahren vom Verletzungspech verfolgten Boxer signalisiert, dass dieser den Titel behalten dürfe, wenn er innerhalb von drei Monaten wieder fit werde. Dies wurde durch die nun festgestellte Verletzung hinfällig.
"Mit dieser schweren Verletzung hätte Herr Klitschko unmöglich boxen können, das Knie war absolut instabil", erklärte der behandelnde Mediziner Neal Elattrache in Inglewood.
Jede Menge Operationen
Klitschko hatte seine Profi-Karriere am 26. November 1996 begonnen und sich sowohl den WBO- als auch den WBC-Weltmeistertitel geholt. Der vom früheren Kickboxen arg strapazierte Körper hatte sich gegen die enormen Belastungen mehrfach zur Wehr gesetzt: Schulter-Operation (April 2000), Kreuzbandriss im linken Knie (Juli 2001), Bandscheibenoperation (Juli 2002), Muskelfaserriss und Rückenoperation (April/Juli 2005) stehen auf der langen Liste der physischen Rückschläge.
"Die Entscheidung mit dem Leistungssport aufzuhören, ist mir sehr schwer gefallen", betonte Klitschko. "Ich will mit meinem Rücktritt nun den Weg freimachen für meine Nachfolger." Zukünftig will sich der Boxer in seiner Heimat verstärkt "sozialen und gesellschaftspolitischen Herausforderungen stellen". Daneben wird er aber auch seinen um fünf Jahre jüngeren Bruder Wladimir, der unbedingt wieder einen WM-Gürtel holen will, unterstützen.
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