Der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen sei nach wie vor beträchtlich, beweise die aktuelle Analyse des Europäischen Zentrums für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung im Auftrag der IV: Österreichweit würden aktuell rund 46.000 Kinderbetreuungsplätze fehlen, vor allem für Kinder unter drei und zwischen sechs und 14 Jahren. Weitere 40.000 Kinderbetreuungsplätze müssten qualitativ verbessert werden.
300 Millionen Euro notwendig
Sorger bezifferte die notwendigen zusätzlichen Mittel mit rund 300 Millionen Euro. Er plädierte bei den Kinderbetreuungsleistungen für ein neues Modell mit einem Gutscheinsystem. Dabei sollen die Gutscheine den Eltern als "Kunden" der Einrichtungen von der öffentlichen Hand zur Verfügung gestellt werden und könnten dann bei den Stellen individuell eingelöst werden.
Ebenfalls einer Meinung sind die Sozialpartner bei der Änderung der derzeitigen Zuverdienstgrenze beim Kinderbetreuungsgeld. Der Zuverdienst sollte bis zu einem Ausmaß von bespielsweise 60 Prozent des (Vollzeit-) Gehaltes oder einer entsprechenden Zeitgrenze - AK-Präsident Herbert Tumpel schlug 24 Wochenstunden vor - ermöglicht werden. Das komme vor allem höher qualifizierten Frauen zugute, zeigte sich Sorger überzeugt. Aber auch bei Vätern könnte diese Regelung eine höhere Bereitschaft, in Karenz zu gehen, auslösen, ergänzte Tumpel.