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"Von Dampfplauderern lasse ich mir den Klub nicht kaputt machen"

Foto: APA/Techt
Graz - Der österreichische Fußball-Bundesligist SK Sturm steuert turbulenten Zeiten entgegen. Auf Grund des am Dienstag im Zuge der Generalversammlung bekannt gewordenen "negativen Eigenkapitals" von 5,7 Millionen Euro zog Carlo Platzer seine Kandidatur als Klub-Chef zurück und gab einen Tag später sogar seinen Rücktritt von allen Vereinsfunktionen bekannt. Hannes Kartnig bleibt entgegen seiner Ankündigung als Präsident weiter im Amt.

Platzer begründete seinen Rückzug damit, "dass ich jetzt etwas Abstand gewinnen will. Ich habe schon vorher gesagt, entweder mache ich einen Schritt nach vor oder zurück", sagte der scheidende Vizepräsident, der aber nicht ausschließen wollte, in Zukunft doch noch als Nachfolger von Kartnig zu kandidieren.

Kartnig selbst zeigte sich am "Tag danach" von der Vorgehensweise von Platzer enttäuscht. "Platzer und seine anderen Vorstands-Kandidaten wollten nur in den Medien stehen, aber finanziell war nichts dahinter", kritisierte der 53-Jährige. "Von Dampfplauderern lasse ich mir den Klub nicht kaputt machen."

Der Klubchef sieht sich als einziger Garant für die erfolgreiche Weiterführung des Vereins. "Ich wollte wirklich gehen, aber dann habe ich gesehen, dass sich keine geeignete Person für dieses Amt findet", meinte der "Schon weg"- und "Wieder da"-Präsident. Ein Grund für seinen Verbleib ist laut Kartnig auch die Tatsache, dass Hauptsponsor Puntigamer die Zusammenarbeit mit den "Blackies" jederzeit beenden kann, sobald er als Präsident den Hut nimmt.

Die zwei Millionen Euro, die Sturm bis Sommer des kommenden Jahres dringend benötigt, habe er dank zweier neuer Geldgeber bereits aufgetrieben. Einer der neuen Sponsoren ist die Firma "Security System Austria", "den zweiten will ich nicht nennen", so Kartnig, der offen ließ, ob es bereits im Winter zu Spielerverkäufen kommt.

Nachdem "Zar Hannes" von einer Abdankung Abstand nahm, liegt es nun an ihm, den zweifachen österreichischen Meister und dreifachen Champions-League-Teilnehmer vor dem Schlimmsten zu bewahren. Laut Kartnig "im Mai oder Juni" steigt die kommende Generalversammlung - sollte dann wieder kein neuer Vorstand gefunden werden, wird ein Kurator mit der Aufgabe eingesetzt, den Verein in den darauf folgenden sechs Monaten zu liquidieren.

Der Präsident geht aber davon aus, den Untergang des Vereins verhindern und sich dann zurückziehen zu können. "Ich glaube nicht, dass ich nach der nächsten Generalversammlung noch im Amt bin." (APA)