Der konservative Portugiese Barroso, der selbst einen wirtschaftsliberalen Kurs vertritt, setzt vor allem Reformer an die Schaltstellen der EU-Bürokratie. Die wichtigen Portfolios in den Kernbereichen Handel, Transport und Energie vertraut Barroso künftig Iren und Briten an, in deren Heimatländern auch ein klar wirtschaftsliberaler Kurs vertreten wird. Zusätzlich wird die Irin Catherine Day Generalsekretärin der EU-Behörde mit rund 20.000 Mitarbeitern. Damit wird die französische Vorherrschaft in Brüssel, die einer lang gepflegten Tradition seit Gründung der EU entspricht, gebrochen. Selbst seine aus Frankreich stammende Sprecherin Fran¸coise Le Bail entfernt Barroso aus dem Rampenlicht, um sie wieder in der EU-Bürokratie untertauchen zu lassen. Auch der einflussreiche Franzose Fran¸cois Lamoureux, der wegen seiner unbeugsamen Haltung von den EU-Beamten als eine Art Held verehrt wird, musste seinen Posten als Generalsekretär für Transport und Energie räumen.
Diskurs
Neuer Kurs der EU
Barroso hat zum eisernen Besen gegriffen und 17 neue Generaldirektoren und deren Stellvertreter ernannt - Von Alexandra Föderl-Schmid