Damit wird das Team der SPÖ "einberufen", das auch den Wahlkampf von Bundespräsident Heinz Fischer erfolgreich gemanagt hat. "Einige haben sich bereit erklärt, wieder mitzumachen, andere kommen noch von außen dazu", sagt Darabos im Gespräch mit dem STANDARD. Den relativ frühen Zeitpunkt der Aufstellung begründete er damit, "dass wir jederzeit bereit sein müssen. Es kann bei der labilen Verfassung der Regierung leicht passieren, dass wir viel früher wählen."
In den kommenden Wochen will Darabos die detaillierten Zuständigkeiten in der Führung, für Finanzen, Strategie, Fundrising sowie Online- und Zielgruppenarbeit festlegen. Über Details der Kampagne will er noch nichts sagen, die strategische Richtung zeichnet sich aber schon ab: "Wir werden uns sicher intensiv mit den Themen Arbeitsmarkt, Soziales, Bildung und Gesundheit befassen. Die soziale Frage wird wahlentscheidend sein, die Menschen wollen einen Richtungswechsel, und wir müssen das in unserer Kampagne auch darstellen."
Ob Darabos wieder auf die Hilfe des US-Beraters Allen Greenberg zurückgreifen wird, ist noch nicht klar: "Es sind auch andere im Gespräch. Ich schätze Greenberg sehr, was seine Methodik in der Fragestellung anbelangt. Aber die strategischen Entscheidungen werden in der SPÖ bleiben." Darabos will dem Wahlkampfapparat der SPÖ vor allem "eine schlanke Struktur und klare Abläufe" verpassen: "Ich trage die Hauptverantwortung."
Nach dem Wahlkampf für Fischer und zuvor für Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl ist das die dritte und wichtigste Kampagne, die Darabos organisiert. Dass sie schon längst begonnen hat, bewies auch Gusenbauer mit einer Attacke auf Vizekanzler Hubert Gorbach. Der SP-Chef kritisierte den bevorstehenden Verkauf der Bodensee-Schifffahrt unter anderem an den Unternehmer Walter Klaus als "einen Musterfall an Unvereinbarkeit".