Wien - Im Zusammenhang mit der in Konkurs befindlichen Wiener AMIS-Gruppe sei es jetzt gerechtfertigt, die laufenden Zahlungen für etwaige Sparpläne einzustellen, meinte Anlegerschützer Wilhelm Rasinger am Mittwoch im Gespräch mit der APA. Von der AMIS-Affäre betroffenen Anlegern rät der IVA-Präsident ab, sich im "Schnellschuss" an irgendwelchen Klagen zu beteiligen.

"Am besten ist es, mit weiteren Schritten noch zuzuwarten", sagte Rasinger. Bevor weitere Aktionen gesetzt werden, müssten noch Fragen geklärt werden, was umso schwieriger wäre, da es keine Vorerfahrungen in einem ähnlich gelagerten Fall gebe.

So müsste etwa geklärt werden, wie die Ansprüche der Geschädigten nach luxemburgischem Recht abzuwickeln seien oder inwieweit die Organe dafür haften. Auch müsste zuerst der Schaden festgestellt werden.

20 bis 50 Prozent Kompensation

Rasinger rechnet damit, dass sich die Kompensationen und Auszahlungen mindestens ein bis zwei Jahre dahin ziehen werden. Nach derzeitigen Informationsstand könnten die Anleger mit 20 bis 50 Prozent Kompensation rechnen. Die Chancen auf dem Klagsweg zum Geld zu kommen sind laut Rasinger aus heutiger Sicht fraglich, würden aber viel kosten. (APA)