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In der Lobby des Radisson Hotels explodierte laut Sicherheitskreisen die erste Bombe.

Foto: AP /Nader Daoud

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Amman/Kairo - Bei drei fast zeitgleichen Selbstmordanschlägen auf westliche Hotels in der jordanischen Hauptstadt Amman sind nach offiziellen Angaben 57 Menschen getötet worden. Etwa 300 weitere Menschen seien bei den Anschlägen am Mittwochabend verletzt worden, teilte der stellvertretende jordanische Regierungschef Marwan Muasher mit. Die Grenzen des Landes seien geschlossen worden.

Bei der Anschlagsserie ist auch der Chef des palästinensischen Militärgeheimdiensts ums Leben gekommen. Der palästinensische Geschäftsträger Attalah Khairy sagte der Nachrichtenagentur AFP in der Nacht zum Donnerstag, General Bashir Nafeh sei bei dem Attentat im Hotel Hyatt getötet worden. Wie aus Sicherheitskreisen verlautete, befinden sich unter den Toten mindestens drei Asiaten, möglicherweise Chinesen.

Unter den Verletzten seien auch Deutsche, ein US-Bürger, Ägypter, Saudiaraber und Iraker. Auch der syrische Regisseur Mustafa Akad sei verletzt worden; seine Tochter sei unter den Toten. Muasher sagte, bei den meisten Opfern handle es sich um Jordanier. Details nannte er nicht.

Selbstmordattentäter

Wie Muasher mitteilte, wurden das Grand Hyatt und Radisson SAS von Selbstmordattentätern angegriffen. Sicherheitskräfte am Days Inn hätten verhindert, dass ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug eine Absperrung passierte. Es sei vor dem Hotel explodiert, dessen Fenster barsten. Die stärkste Explosion ereignete sich in einem Festsaal des Radisson-Hotels, wo nach Augenzeugenberichten gerade eine Hochzeit gefeiert wurde.

Der geschockte Bräutigam der Hochzeitsfeier sagte im Fernsehen, er habe fast zehn Angehörige verloren.

Die Polizei teilte mit, in der Lobby des Hyatts sei ein Mann aufgefallen, der unter seinem Anzug Sprengstoff getragen habe. Von Sicherheitskräften angesprochen habe er mit irakischem Akzent erklärt, er wolle sich nur umschauen. Dann habe er sich in die Luft gesprengt. Dies sei von Überwachungskameras aufgezeichnet worden. Die angegriffenen Hotels liegen in den Geschäftsvierteln Jebel Amman und Al Rabiye und werden überwiegend von internationalen Geschäftsleuten und Diplomaten frequentiert.

Insbesondere das Radisson ist auch bei israelischen Touristen beliebt, unweit davon befindet sich die israelische Botschaft. Auf das Hotel wurden schon mehrfach Anschläge von Al Kaida geplant, die jedoch rechtzeitig vereitelt werden konnten. (APA/dpa/AP)