Washington/Wien - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) hat sich dafür ausgesprochen, Vorwürfe der "Washington Post" zu untersuchen, der US-Geheimdienst CIA betreibe Geheimgefängnisse für mutmaßliche Terroristen in Osteuropa. Wie Schüssel am Rande einer Konferenz in Washington gegenüber dem ORF-Morgenjournal vom Donnerstag sagte, "muss das aufgeklärt werden". Schüssel wies allerdings darauf hin, dass alle beschuldigten Länder die Vorwürfe "energisch dementiert" haben.

Das Blatt hatte in der vergangenen Woche unter Berufung auf "amerikanische und ausländische Offizielle" von bis zu acht Geheimgefängnissen berichtet und damit bei der EU und bei Menschenrechtsgruppen Besorgnis ausgelöst. Die US-Regierung hat die Existenz der Gefängnisse bisher nicht offiziell bestätigt.

Schüssel hatte am Dienstagabend bei einer Konferenz in Washington mit dem Titel "The Sound of the Atlantic - Transatlantic Strategies for the Future" (zu Deutsch "Der Klang des Atlantiks - Transatlantische Strategien für die Zukunft") die Eröfnungsrede gehalten. In seiner Rede ortete der Bundeskanzler vielfältige "Verbesserungsmöglichkeiten" in den Beziehungen zwischen Europa und den USA. Österreich übernimmt im ersten Halbjahr 2006 den EU-Vorsitz. (APA)