Eröffnungsfilm "Hawaii, Oslo" von Erik Poppe

Foto: EU XXL/ NFI

Wien/Krems - Als Forum und Festival für das europäische Kino ist die Veranstaltung EU XXL angelegt, die von 23. bis 29. November in Krems und Wien stattfinden wird. Im Wiener Künstlerhauskino sowie im Kino Kesselhaus der Österreichischen Filmgalerie in Krems wird es eine Filmschau mit neueren europäischen Spiel- und Dokumentarfilmen geben.

Ein weiterer zentraler Bestandteil der mit 600.000 Euro hoch budgetierten Veranstaltung ist ein Forum in Krems, so Festivalleiterin Mercedes Echerer bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Ziel sei es dabei, die brancheninterne Kommunikation und Auseinandersetzung über EU-spezifische Fragestellungen wie etwa Copyright oder die anstehende Reform der Fernsehrichtlinien zu vertiefen.

Bereits am 20. November startet eine umfangreichen Retrospektive der belgischen Filmemacher Jean-Pierre und Luc Dardenne, die in Kooperation mit dem Österreichischen Filmmuseum organisiert wurde. L'enfant, die neue, in Cannes mit der Goldenen Palme prämierte Arbeit der Regisseursbrüder wird zum Auftakt in Krems in ihrer Anwesenheit zu sehen sein.

In Wien wird die Filmschau mit dem Spielfilm des norwegischen Regisseurs Erik Poppe, Hawaii, Oslo, eröffnet. Bei der Auswahl der Arbeiten habe man sich nicht an Länderquoten sondern an Sujets mit sozialen Bezügen orientiert. Neben Filmen arrivierter Regisseure wie André Téchinés prominent besetztem Les temps qui changent stehen vor allem solche jüngerer Regisseure und Regisseurinnen auf dem Programm, die man damit einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen will.

Auch im Bereich des Dokumentarfilms setzt man weniger auf repräsentatives Schaffen als auf kleinere Arbeiten, die sich mit regionalen Besonderheiten auseinander setzen, wobei besonderes Augenmerk auf historische Vermessungen gelegt wurde: wie etwa in Volker Koepps Pommerland oder Romuald Karmakars herausforderndem Dokument einer Recherche über die NS-Zeit, Land der Vernichtung.

Inwiefern Filmschau und Forum des Festivals zueinander in Dialog treten, wurde bei der Programmpräsentation nur vage formuliert. (kam/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11.11.2005)