Wien - Verkehrsminister Hubert Gorbach wehrt sich entschieden gegen den Vorwurf der Unvereinbarkeit im Zusammenhang mit dem Verkauf der ÖBB-Bodensee-Schifffahrt an die Illwerke und den Touristik-Unternehmer Walter Klaus, mit dem er nach seiner politischen Laufbahn wechseln soll. Diese Vorwürfe "richten sich von selbst", er habe sich in den Verkauf nicht eingemischt, sagte Gorbach am Rande einer Pressekonferenz auf Anfrage der APA.

Der Vizekanzler zeigte sich bereit, alles auf den Tisch zu legen: "Mir ist jede Untersuchung recht." Auf die Frage, ob er damit auch einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zustimmen würde, sagte Gorbach: "Das ist Aufgabe der Parlamentarier. Aber ich fürchte mich davor keineswegs. Eine weißere Weste als ich kann man nicht haben."

Opposition bleibt bei Kritik

Die Opposition sieht das naturgemäß ganz anders. SPÖ-Rechnungshof-Sprecher Günther Kräuter kündige ein "parlamentarisches Nachspiel" an. Gorbach habe sich mit dem Verkauf der Bodensee-Schifffahrt an seinen künftigen Arbeitgeber Klaus offensichtlich sein "Lebenseinkommen" gesichert". Denn die Schifffahrt am Bodensee wäre gut und gerne das Doppelte des vereinbarten Kaufpreises von 6,9 Mio. Euro wert. "In seinem künftigen Job beim Touristikunternehmer Klaus kann Gorbach gut und gerne mit einer Jahresgage von 300.000 bis 400.000 Euro rechnen - umgelegt auf seine künftigen Arbeitsjahre bei Klaus wären das genau jene Millionen, die dem Steuerzahler beim Verscherbeln der Bodensee-Schifffahrt aus der Tasche gezogen werden", meinte Kräuter in einer Aussendung.

Für FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache ist Gorbachs Rücktritt schon "überfällig". Die Optik des Verkaufs der Bodensee-Schifffahrt sei "derartig schief, dass Gorbach keinen Tag länger tragbar ist". Neben dieser Causa sei auch "das totale Chaos bei der ÖBB" ein gewichtiger Grund für einen Rücktritt. (APA)