Yahoo! hat im Rennen um einen
Beteiligungskauf an dem Web-Portal America Online (AOL) nach einem
Bericht "Wall Street Journal" vom Donnerstag aufgegeben. Yahoo!-Chef
Terry Semel hatte sich danach Ende Oktober mit dem Time-Warner-Chef
Richard Parsons in New York getroffen, um eine mögliche Transaktion
zu diskutieren. Eine Yahoo!-Sprecherin habe das Treffen zwar
bestätigt, dementierte jedoch, dass Yahoo! je ein Offert gemacht
habe. Angesichts der vorgeschlagenen Konditionen für eine Transaktion
habe man gepasst, erklärte sie nach Angaben der Zeitung.
Interesse
Neben Yahoo! hatten zuletzt auch Google und Microsoft über eine
Beteiligung an der Internet-Sparte des weltgrößten Medienkonzerns
verhandelt. Die beiden Kontrahenten lägen derzeit im Rennen
gleichauf. Time Warner könne bereits kommende Woche einen Partner für
exklusive Verhandlungen auswählen, hieß es.
Internet-Werbemarkt
Die Schlacht um AOL ist für die beteiligten Unternehmen vor allem
ein Kampf der Rivalen um den lukrativen Internet-Werbemarkt. AOL hält
nach Angaben des "Wall Street Journal" zehn Prozent des Online-
Werbegeschäfts. Derzeit nutzt AOL die Suchtechnologie von Google und
erhielt im Rahmen der Vereinbarungen im vergangenen Jahr 300 Mio.
Dollar dafür. Microsoft dagegen erhofft sich, mit einer Beteiligung
an AOL seinen großen Internet-Konkurrenten auszustechen und seine
eigene Suchmaschinen-Technologie bei AOL zu etablieren. (APA)