Alle Daten verfügbar
Im heurigen März fiel der Startschuss, bis Jahresende soll der Pilotbetrieb in vier Krankenhäusern sowie bei je einem niedergelassenen Arzt pro politischen Bezirk laufen. „Ziel ist die Verfügbarkeit aller medizinisch relevanten Daten von Patienten an jedem Ort und zu jeder Zeit für jeden Berechtigten“, erläutert Manfred Kösner, Projektverantwortlicher bei T-Systems Austria.
Der IT-Dienstleister entwickelt und implementiert die erforderliche Hard- und Software für das Datennetzwerk. Bei der Aufnahme eines Patienten in eines der öffentlichen Krankenanstalten des Landes werden dessen Stammdaten nach einer einheitlichen Kennung erfasst. Damit sollen unter anderem Tippfehler bei der Schreibweise des Namen verhindert und so Verwechslungen ausgeschlossen werden. Eingelesen werden können dabei auch die Daten der E-Card.
Bis Ende 2006 werden alle 27 Landeskrankenanstalten an das Datennetzwerk angebunden sein. Die Kosten für die Erstimplementierung und fünf Jahre Betrieb betragen rund sechs Millionen Euro.
Krankengeschichte
In einem zweiten Schritt wird im Laufe des kommenden Jahres dann ein Krankengeschichteindex erstellt. Dieser soll es ermöglichen, im Behandlungsfall bereits vorliegende Befunden eines Patienten festzustellen. „Damit können unter anderem Doppelbefundungen vermieden und dem Patienten unnötige Untersuchungen erspart werden“, erklärt Kösner.
Über den Patientenindex erhält dabei der behandelnde Arzt den Verweis, dass bei anderen Ärzten oder Krankenhäuser bereits Behandlungsdokumente über den Patienten an anderer Stelle abgelegt sind. Wird Einsicht in diese erwünscht, können die berechtigten Personen diese anfordern. Der Zugriff auf die Daten erfolgt in einem abgeschlossenen Netz.
Patient bestimmt
Wesentliche Voraussetzung dazu ist allerdings die ausdrückliche Einwilligung des Patienten. Das System sieht ein ausgeklügeltes Konzept der Nachverfolgbarkeit der einzelnen Aktionen und eine penible Protokollierung der Vorgänge vor, um Datenmissbrauch zu verhindern.