Vatikanstadt - Papst Benedikt XVI. unterstützt laut Kathpress die Position von Kardinal Christoph Schönborn in der Auseinandersetzung um die Evolutionstheorie. Der Papst sprach nämlich am Mittwoch bei der Generalaudienz - an der Kardinal Schönborn an der Spitze der Österreichischen Bischofskonferenz teilnahm - in seiner Meditation zum Psalm 135 ausdrücklich vom "intelligenten Plan" des Kosmos.

Den Begriff des "intelligenten Plans" (intelligent design) hatte auch der Wiener Erzbischof in seinem Kommentar in der "New York Times" vom 7. Juli verwendet. Schönborn hatte darin gemeint, dass die Entstehung des Lebens nicht zufällig erfolgt sei, sondern einem "intelligenten Plan" folge, und damit für Aufsehen gesorgt.

Predigt-Verweis

Der Papst zitierte in seiner Meditation über den Psalm, der Gottes Liebe und Barmherzigkeit besingt, die jüdische und altchristliche Tradition, die aus dem Staunen über die Größe und Schönheit der Schöpfung auf die Güte und Barmherzigkeit Gottes schloss. Insbesondere verwies Benedikt XVI. auf einen der großen östlichen Kirchenväter, den Heiligen Basilios von Caesarea (Kayseri), der in einer Predigt über den biblischen Schöpfungsbericht schrieb: "Einige, die sich vom Atheismus verführen ließen, den sie in sich trugen, stellten sich ein Universum ohne Führung und Ordnung vor, das dem Zufall ausgeliefert ist."

Der Papst fügte - abweichend vom ursprünglichen Redetext - hinzu, dass er die Worte dieses Kirchenvaters aus dem 4. Jahrhundert "überraschend aktuell" finde. Benedikt XVI. sagte: "Wie viele von diesen 'einigen' gibt es heute. Sie meinen und versuchen zu beweisen, dass es wissenschaftlich sei, zu denken, alles sei ohne Ziel und Ordnung, wie dem Zufall ausgeliefert. Der Herr weckt mit der Heiligen Schrift die schlafende Vernunft und sagt uns: Am Anfang ist das schöpferische Wort. Am Anfang ist das schöpferische Wort - dieses Wort, das alles geschaffen hat, das diesen intelligenten Plan geschaffen hat, der der Kosmos ist - auch Liebe." (APA)