Tel Aviv - Der israelische Vizepremier Shimon Peres (82) will nach seiner Niederlage bei der Wahl des Vorsitzenden und Spitzenkandidaten die Arbeit in der Arbeiterpartei vorerst ruhen lassen. Peres überlege zudem, sich für eine neue politische Gruppierung zu engagieren, zitierte der israelische Rundfunk Mitarbeiter des Spitzenpolitikers und Friedensnobelpreisträgers. Sie sprachen von einem neuen "politischen Rahmen".

Peres war überraschend in einer Urabstimmung der rund 100.000 Parteimitglieder dem Gewerkschaftsführer Amir Perez unterlegen, dem er seitdem nicht gratuliert hat. Peres fühle sich "betrogen", weil er der Mentor des Präsidenten des Gewerkschaftsdachverbandes Histadrut gewesen sei, hieß es. Israelische Medien hatten spekuliert, Peres könnte eine neue Partei mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon bilden, der ebenfalls in seinem konservativen Likud-Block umstritten ist.

Peretz hatte dem Vizepremier vorgeworfen, mit den marktliberalen Reformen der Koalitionsregierung den sozial Schwachen geschadet zu haben. Der neue Arbeiterpartei-Chef hat die Koalition mit dem Likud aufgekündigt. (APA/dpa/AFP)