Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Reuters/Melville
Wien - Der Verbund-Aufsichtsrat soll am kommenden Montag den Rückkauf der Großkundenvertriebsfirma APC beschließen, berichtet die Tageszeitung "Die Presse" (Freitag-Ausgabe). Damit könnte die seit Jahren mit den Energieversorgern aus Niederösterreich, Wien, Oberösterreich und dem Burgenland verhandelte "Österreichische Stromlösung" (ÖSL) endgültig zu Fall gebracht werden. Der APC-Verkauf durch den Verbund war seinerzeit eine EU-Auflage für die ÖSL gewesen.

Der Verbund hat wie berichtet schon seit längerem mit der slowenischen Istrabenz darüber verhandelt, die im Frühjahr 2004 für 8,4 Mio. Euro veräußerte APC wieder zurückzukaufen. Im Oktober hatte Verbund-Chef Hans Haider auf der "Gewinn"-Messe erklärt, es liege für den geplanten Rückerwerb der Stromhandelsgesellschaft bereits das grüne Licht sämtlicher Behörden vor, die Gespräche mit Istrabenz seien aber noch nicht abgeschlossen. Über die APC wird ein Großhandelsumsatz von etwa 120 Mio. Euro abgewickelt

ÖSL-Verhandlungen

In den ÖSL-Verhandlungen mit den EnergieAllianz-Partnern sei man derzeit "in einem Verhandlungsstand, der auch für den Verbund eine gewisse Attraktivität hat", sagte Haider damals, es seien "aber noch einige Hürden zu nehmen". Wie berichtet sträubt sich Haider seit Monaten gegen die "ÖSL alt", der Verbund hat stattdessen im Sommer die neue Variante "05" als Vorschlag auf den Tisch gelegt.

Damit konnten sich jedoch bisher die EnergieAllianz-Partner nicht anfreunden, die auf der Realisierung der alten, von der EU genehmigten Stromlösung beharren. So hat etwa erst kürzlich Energie-AG-OÖ-Chef Leopold Windtner gewarnt, dass die "alte" ÖSL bei einem APC-Rückkauf nicht mehr möglich sei, und für eine "abgespeckte" ÖSL-Variante stehe er nicht zur Verfügung. (APA)