Nach mehreren informellen Treffen hatte die FIFA am Donnerstag ihre Stellungnahme zum "Fall Hofmann" abgegeben und darin zum Ausdruck gebracht, dass eine positive Beurteilung unwahrscheinlich scheint. Dabei spießt es sich vor allem daran, dass Hofmann im Nachwuchs-Bereich bereits insgesamt 23 Mal für Deutschland gespielt hatte. Ein Nationenwechsel ist in diesem Fall laut FIFA-Statuten nur "bis zur Vollendung des 21. Altersjahres einmal" möglich. Der Mittelfeldspieler wurde im September 25.
Nun liegt es am ÖFB, der die Einbürgerung Hofmanns unter Nicht-Berücksichtigung dieses Reglements im Juli bereits als fix vermeldet hatte, in einem abschließenden FIFA-Gespräch mögliche weitere Vorgehensweisen zu diskutieren. Der Weltverband hat ein offizielles Ansuchen an das eigene Generalsekretariat vorgeschlagen.
Damit der Rapid-Spielmacher bei der Heim-EM 2008 für Österreich spielen darf, dürfte es aber auf alle Fälle einer Sondergenehmigung bedürfen. Dem polnisch-deutschen Doppelstaatsbürger Christoph Dabrowski etwa war die Spielerlaubnis für Polen erst vergangene Woche nicht erteilt worden.
Von Seiten der Republik Österreich stünde einer Einbürgerung Hofmanns nichts im Wege. Die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft hätte aus "staatspolitischem Interesse" bereits im Sommer erfolgen können. Nach bekannt werden der Probleme mit der Spielgenehmigung wurde ein Antrag vor dem entsprechenden Ministerrat aber zurückgezogen.