Nach dem am Donnerstagabend veröffentlichten vorläufigen Ergebnis der ersten Wahletappe konnten sich die Kandidaten der Nationaldemokratischen Partei (NDP) von Präsident Hosni Mubarak 26 Sitze sichern, drei entfielen auf die Moslembrüder, die als Unabhängige angetreten waren. Nur ein weiterer unabhängiger Kandidat siegte. Die Oppositionsparteien erhielten bei den Wahlen in acht Provinzen kein einziges Mandat. Auch der Abgeordnete und Vorsitzende der liberalen Al-Ghad Partei, Ayman Nour, der bei der Präsidentschaftswahl im September mit rund acht Prozent den zweiten Platz hinter Mubarak belegt hatte, bekam keinen Parlamentssitz.
Vorwurf der Wahlfälschung
Die Moslembrüder, die ihren Wahlkampf mit dem Slogan "Der Islam ist die Lösung" geführt hatten, behaupten, die NDP habe das Ergebnis von zwei Wahlbezirken gefälscht. So habe ihr Kandidat Hasim Abu Ismail im Kairoer Stadtteil Dokki gesiegt. Die Wahlkommission habe das Ergebnis der Auszählung jedoch ignoriert und einfach den Sieg der NDP-Kandidatin verkündet.