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Manfred Stohl wirbelte in Australien ordentlich Staub auf.

Foto: Reuters
Perth - Das Duo Manfred Stohl/Ilka Minor hat die Ausfallsorgie beim Rallye-WM-Finale in Australien perfekt genutzt. Der Wiener Privatfahrer pilotierte seinen Citroen Xsara WRC am Sonntag nach 1.345 Gesamtkilometern mit 26 Sonderprüfungen (355,39 km) im Raum Perth auf Rang drei und verzeichneten damit ihr zweitbestes Ergebnis nach dem zweiten Platz Mitte Mai auf Zypern.

Der Sieg ging an Stohls Markenkollegen Francois Duval. Der 24-jährige Belgier schaffte damit seinen WM-Debüt-Sieg und verhalf Citroen zum elften Saisonerfolg im Jahr 2005, womit das französische Werksteam den bisherigen Rekord von Lancia (zehn WM-Siege 1988) auslöschte. Mit 52,9 Sekunden folgte der Finne Harri Rovanperä, der damit das beste Resultat seit dem WM-Comeback von Mitsubishi erreichte, auf Platz zwei. Gruppe-N-Ex-Weltmeister Stohl schaffte mit 1:33 Minuten Rückstand den zweiten Podestplatz in der Königsklasse.

Bäume und Kängurus

Das Spitzentrio profitierte davon, dass sich sämtliche Favoriten vorzeitig verabschieden mussten. Der schon lange als Weltmeister feststehende Franzose Sebastien Loeb im Citroen und der finnische Favorit Marcus Grönholm im Peugeot (knallte gegen einen Baum) waren schon am Freitag auf der ersten Etappe nach Unfällen ausgefallen. Am Samstag hatte es dann Ex-Weltmeister Petter Solberg erwischt. Sein Subaru war nach einem Zusammenstoß mit einem Känguru am Kühler so schwer beschädigt worden, dass auch der Norweger w.o. geben musste.

Trotzdem wurde Solberg auf Grund seiner drei Saisonsiege vor dem zwei Mal in diesem Jahr erfolgreichen Grönholm, der am Ende ebenfalls bei 71 Punkten hielt, Vizeweltmeister. Am Sonntag erwischte es dann auch noch den auf Rang fünf liegenden WM-Vierten Toni Gardemeister (Ford) aus Finnland wegen eines gerissenen Keilriemens. Und durch den Ausfall des schottische Skoda-Gastfahrers Colin McRae, der auf Rang zwei liegend auf der drittletzten Prüfung von einem Kupplungsschaden gestoppt worden war, rückte der nach der Samstag-Etappe viertplatzierte Stohl noch auf den Podestrang vor.

Bester Privatfahrer

"Für mich zählt dieser dritte Platz mehr als der zweite Rang von Zypern. Dort sind wir taktisch gefahren. Hier mussten wir bis zum letzten Meter kämpfen", war Stohl naturgemäß zufrieden. Auch der Belgier Marc van Dalen, der Teamchef des Kronos-Racing-Teams, für das im kommenden Jahr Weltmeister Loeb Gas geben wird, war hochzufrieden mit dem Jahr: "Wir haben in diesem Jahr die Plätze zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben und acht eingefahren. Das ist schon sensationell. Den Sieg holen wir im nächsten Jahr!"

Trotz der guten Leistungen von Stohl, immerhin bester Privatfahrer 2005, gibt es für 2006 noch keinen unterschriebenen Vertrag. Derzeit liegen Hauptsponsor OMV drei Angebote vor. "Wir haben bis 15. Dezember Zeit uns zu entscheiden. Es ist jetzt wichtig, dass wir ein Team finden, mit dem wir eine ähnlich gute Leistung bringen können", meinte die im Konzern für Sponsoring zuständige Brigitte Mühlwisch.(APA/red)

Endstand der Australien-Rallye nach drei Etappen bzw. 1.345 Gesamtkilometern:

1. Francois Duval/Sven Smeets (BEL) Citroen Xsara WRC 3:19:55,0 Stunden - 2. Harri Rovanperä/Risto Pietiläinen (FIN) Mitsubishi Lancer WRC +52,9 Sek. - 3. Manfred Stohl/Ilka Minor (AUT) Citroen Xsara WRC +1:33,0 Min. - 4. Chris Atkinson/Glenn MacNeall (AUS) Subaru Impreza WRC +1:39,0 - 5. Gianluigi Galli/Guido d'Amore (ITA) Mitsubishi Lancer WRC +3:04,4 - 6. Roman Kresta/Jan Tomanek (CZE) Ford Focus WRC +3:09,0

Ausgeschieden, u.a.: Sebastien Loeb (FRA) Citroen Xsara WRC, Marcus Grönholm (FIN) Peugeot 307, Petter Solberg (NOR) Subaru Impreza WRC, Colin McRae (GBR) Skoda Fabia WRC, Toni Gardemeister (FIN) Ford Focus WRC, Xavier Pons (ESP) Citroen Xsara WRC

WM-Endstände nach 16 Saisonläufen:
  • Fahrerwertung: 1. Sebastian Loeb (FRA) Citroen Xsara WRC 127 Punkte - 2. Petter Solberg (NOR) Subara Impreza WRC 71 - 3. Marcus Grönholm (FIN) Peugeot 307 WRC 71 - 4. Toni Gardemeister (FIN) Ford Focus WRC 58 - 5. Markko Märtin (EST) Peugeot 307 WRC 53 - 6. Francois Duval (BEL) Citroen Xsara WRC 47 - 7. Harri Rovanperä (FIN) Mitsubishi Lancer WRC 39 - 8. Roman Kresta (CZE) Ford Focus WRC 29 - 9. Manfred Stohl (AUT) Citroen Xsara WRC 22

  • Konstrukteurs-Wertung: 1. Citroen 188 Punkte - 2. Peugeot 135 - 3. Ford 104 - 4. Subaru 97 - 5. Mitsubishi 76 - 6. Skoda 20