Der Literaturkritiker und Literaturchef der "Süddeutschen Zeitung", Wolfgang Werth, hat den "Preis der Frankfurter Anthologie" erhalten. Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki überreichte ihm die mit 20.000 Mark (10.226 Euro/140.711 S) dotierte, von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) gestiftete Auszeichnung in Frankfurt. Die Laudatio hielt der Leiter der FAZ-Literaturredaktion Thomas Steinfeld. Werth wurde für seine fundierten Gedicht-Interpretationen ausgezeichnet. In der Jury-Begründung hieß es, in Werths Kritiken verbinde sich "tiefe Leidenschaft für die deutsche Lyrik mit umfassenden Kenntnissen und einem ebenso besonnenen wie hellsichtigen Urteil". Werth bediene dabei ein weites Register von Walther von der Vogelweide über Ringelnatz und Brecht bis zu Günter Grass. Werth ist der dritte Träger des seit 1998 jährlich vergebenen Preises. Zuvor hatten der Züricher Literaturwissenschaftler und Essayist Peter von Matt und die in den USA lebende Holocaust-Überlebende, Germanistin und Schriftstellerin Ruth Klüger die Auszeichnung erhalten. In der FAZ-Reihe "Frankfurter Anthologie" werden regelmäßig deutschsprachige Gedichte zusammen mit einer Interpretation vorgestellt. (APA)