Paris - Die italienische Autobahn Autostrade hat ein festes Angebot für die Übernahme von 70,2 Prozent der französischen Autobahn APRR (Autoroute Paris-Rhin-Rhone) eingebracht. Dies gab der italienische Betrieb laut französischen Medienberichten vom Samstag in einer Aussendung bekannt. Nach den Angaben stieg das Ebitda des von der Familie Benetton kontrollierten Autobahnbetriebs in den ersten neun Monaten des Jahres um 6,5 Prozent auf 1,445 Mrd. Euro.

Vergangenen Dienstag hatten italienische Medien bereits berichtet, dass Autostrade 6,8 Mrd. Euro für APRR bietet. Autostrade ist in der Höhe von 30 Prozent an einem Konsortium für die Übernahme beteiligt, dem auch CDC (Caisse de depots et des Consignations) mit einem weiten Aktienpaket von 30 Prozent, die Versicherungsgruppen AGF unter Kontrolle der deutschen Allianz (22 Prozent), die Lebensversicherungsbranche von Credit Agricole, Predica (10 Prozent), und Axa (acht Prozent) angehören.

Weitere Veräußerungen geplant

Der französische Staat will auch seine Beteiligungen an den beiden weiteren Autobahngesellschaften Autoroutes du Sud de la France (ASF) und Societe des Autoroutes du Nord et de l'Est de la France (Sanef) veräußern. Insgesamt wurden für die Autobahnen 18 Angebote von französischen und anderen europäischen Gesellschaften eingebracht.

Mit den Einnahmen, die auf 11 bis 13 Mrd. Euro geschätzt werden, will Finanzminister Thierry Breton für eine Mrd. Euro Infrastrukturprojekte fördern. Der Hauptteil soll zum Abbau der Staatsschuld eingesetzt werden. Der Staat hält an den ASF einen Anteil von 50,37 Prozent und ist bei den APRR und der Sanef mit 70,21 Prozent bzw. 75,65 Prozent beteiligt. (APA)