Kandahar/Khost - Bewaffnete in Afghanistan haben
den Vizegouverneur der Provinz Nimroz, Namatullah Yusuf Zai, aus
seinem Auto gezerrt und erschossen. Kurze Zeit später wurde in der
Provinz Helmand ein früherer regionaler Verwaltungschef, Sher
Mohammed Aghunzada, beim Gebet in einer Moschee getötet, wie die
Behörden am Samstag mitteilten. Beide waren Vertraute von Präsident
Hamid Karzai. Bei zwei weiteren Angriffen erschossen mutmaßliche
Taliban-Kämpfer insgesamt drei Polizisten. Zu Überfällen kam es auch
in der Provinz Khost.
Die Taliban hatten das Volk zuletzt zum Ramadan-Ausklang zum
"Heiligen Krieg" gegen die US-Truppen im Land und gegen die
Karzai-Regierung aufgerufen. Ende August war es in der südlichen
Provinz Helmand zu schweren Gefechten gekommen. Die Region galt als
Hochburg der fundamentalistischen Taliban bis zu deren Niederwerfung
durch die ausländische Invasion 2001.
An diesem Wochenende sollten die Wahlen zum afghanischen Oberhaus
beginnen. Die Mitglieder der "Meshrango Jirga" (Haus der Älteren)
werden von den Provinzräten delegiert. Ein Drittel wird vom
Präsidenten ernannt. Bei den Unterhaus- und Provinzwahlen im
September sind vor allem frühere Kriegsfürsten (Warlords) und auch
Kandidaten mit vormaligen Taliban-Verbindungen erfolgreich gewesen.
(APA/AP/Reuters)