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In die Schlagzeilen geriet FirstinEx rund um die Aufregung um die Karl-Heinz Grasser Homepage.

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Die Wiener Internetfirma FirstInEx ist pleite. Das Handelsgericht Wien hat am vergangenen Dienstag ein Konkursverfahren über das Unternehmen eröffnet, geht aus der Ediktsdatei des Gerichts hervor. Laut "WirtschaftsBlatt" hatte das Unternehmen im Frühjahr Schulden in Höhe von 2,6 Millionen Euro. Die Anmeldungsfrist für Forderungen läuft bis zum 5. Dezember.

Die Macher der Grasser Homepage

Zum Masseverwalter wurde Rechtsanwalt Helmut Platzgummer bestellt. Die erste Tagsatzung ist für den 19. Dezember festgesetzt worden.

Die Firma FirstInEx war vor rund eineinhalb Jahren in die Schlagzeilen geraten, nachdem der Klagenfurter Anwalt Stephen Medwed bestätigt hatte, als Treuhänder 0,7356 Prozent an dem Unternehmen für Karl Grasser Senior gehalten zu haben. Schon davor war bekannt geworden, dass die private Homepage des Finanzministers, die die FirstInEx mitgestaltet hatte, über den "Verein zur Förderung der New Economy" mit Geldern der Industriellenvereinigung (IV) finanziert worden war.

Yline-Spin-Off

Ursprünglich war die FirstInEx ein Spin-Off des schon 2001 Pleite gegangenen Internet-Unternehmens Yline gewesen. Kurz vor der Pleite hatte YLine die Firma gegen Aktientausch wieder komplett übernommen, um sie dann aus der Konkursmasse an die Wiener Fondsgesellschaft Amis weiterzuverkaufen. Die AMIS-Vorstände Harald Loidl und Dietmar Böhmer stehen seit einigen Wochen im Verdacht, "15.000 Kunden um Beträge im Gesamtausmaß von ca. Euro 70 Millionen geschädigt zu haben".

Eigentümerverhältnisse unklar

Wer zuletzt Eigentümer der FirstInEx war, ist aber unklar. Im Juni hatte der frühere Yline-Chef Werner Böhm auf APA-Anfrage bestätigt, das Unternehmen aus eigener Tasche wieder zurückgekauft zu haben. Laut "WirtschaftsBlatt" soll sich AMIS aber gegen den Komplettverkauf gewehrt und 18 Prozent einbehalten haben. Im August soll Böhm darauf Klage gegen AMIS eingebracht haben.

Weniger bewegt als die Eigentümerstruktur war die Geschäftsentwicklung des Unternehmens. Laut Kreiditschützer-Daten hatte FirstInEx zum Höhepunkt 30 Mitarbeiter und der Umsatz die 2 Mio. Euro-Marke nicht überschritten. Nach Eröffnung des Konkurses vergangene Woche ist das Unternehmen aufgelöst worden. (APA)