Zweifel an der Echtheit
Weiter heißt es jedoch, einige ausländische Analytiker hätten Zweifel an der Echtheit der Informationen, unter anderem deshalb, weil die USA keine konkreten Angaben über die Herkunft des Laptops machten. Auch sei in Erinnerung, dass es entgegen anders lautenden US-Angaben keine irakischen Massenvernichtungswaffen gegeben habe. Das habe zur Folge, dass amerikanische Geheimdiensterkenntnisse über Waffen nicht akzeptiert würden, "ohne dass Fragen gestellt würden".
Kein Beweis, aber Hinweis
Dem Zeitungsbericht zufolge weisen die USA darauf hin, dass die im Computer enthaltenen Informationen - mehr als 1000 Seiten an Simulationen und Schilderungen von Experimenten unter anderem mit Zündungsmechanismen - kein Beweis für die Existenz von iranischen Nuklearwaffen seien. Sie seien jedoch der bisher stärkste klare Hinweis darauf, dass Iran sich seit langem um die Entwicklung eines Atomsprengkopfes bemühe - im Gegensatz zu Teherans Beteuerungen, dass sein Nuklearprogramm nur zivilen Zwecken diene.
"Einer von vielen Hinweisen"
Der "New York Times" zufolge bestätigte der Abteilungsleiter für Rüstungskontrolle im US-Außenministerium, Robert Joseph, die Existenz der Computer-Informationen, aber lehnte weitere Angaben dazu ab. Er sagte lediglich, das Material sei einer von vielen Hinweisen, die zusammen zur Schlussfolgerung führten, "dass Iran eine Atomwaffenkapazität anstrebt". Zur Herkunft des Computers hieß es, die USA hätten ihn Mitte 2004 von einem langjährigen "Kontakt" in Iran erhalten.
Lächerlich
Der iranische Außenamtssprecher Hamid Reza Azefi bezeichnete die US-Vorwürfe als lächerlich. "Wir bewahren unsere Verschlusssachen doch nicht in Laptops auf." Die USA versuchten mit den jüngsten Berichten, die Stimmung auf dem anstehenden IAEO-Treffen zu vergiften, fügte er hinzu.