Spanien
Zapatero will mit Gegnern der Reform der Religionsstunden sprechen
Treffen soll in nächsten Tagen stattfinden
Madrid - Nach der Massendemonstration gegen eine Reform des Religionsunterrichts hat Spaniens Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero die Organisatoren des Protestes zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. "Es ist die Stunde der Verhandlungen, nicht der Beschimpfungen", sagte ein Regierungssprecher am Sonntag. Bei dem Treffen, das in den nächsten Tagen stattfinden solle, wolle Zapatero die Position der Regierung erläutern und zugleich die Beschwerden der Gegner hören. Der Sprecher des einflussreichen katholischen Elternverbandes, Luis Carbonell, nahm die Einladung an. Hunderttausende Menschen waren am Samstag in Madrid gegen die geplante Reform der sozialistischen Regierung auf die Straße gegangen. Zu den Demonstranten zählten auch Vertreter der konservativen Opposition. Die sozialistische Regierung von Ministerpräsident Zapatero hatte im Juli einen Gesetzesentwurf verabschiedet, wonach der katholische Religionsunterricht freiwillig werden soll. Die Schüler könnten dann zwischen dem Religionsunterricht und einem Bürgerrechtskurs wählen. Auch die staatliche Unterstützung für Privatschulen soll verringert werden. So will die Regierung mehr Chancengleichheit erreichen. Über den Entwurf muss noch das Parlament abstimmen. Etwa 98 Prozent der Spanier sind Katholiken. (APA)