Wien - Konjunkturelle Aufwärtstendenzen ortet das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo): Sowohl die Industrieproduktion als auch die Unternehmensumfragen von Oktober zeigen im Euro-Raum eine deutliche Besserung gegenüber dem 1. Halbjahr. Vor allem für Deutschland und Italien, wo sich das BIP im 1. Halbjahr unterdurchschnittlich entwickelte, weisen die Indikatoren auf eine Belebung hin. Die Wirtschaft wuchs in Österreich seit Jahresbeginn stärker als im Euro-Raum, die Unternehmen sind anhaltend optimistisch.

In Österreich (+0,4 Prozent) wuchs die Wirtschaft in den vergangenen Quartalen stärker als im Durchschnitt des Euro-Raums (+0,3 Prozent). Die Indikatoren weisen auf eine Fortsetzung der Aufwärtstendenz hin. Im Wifo-Konjunkturtest beurteilten die Unternehmen im Oktober die Produktionstätigkeit der kommenden drei Monate abermals günstiger. Die weiter in die Zukunft gerichtete Einschätzung der Geschäftslage verbesserte sich neuerlich.

Wachstumsschwäche

Auf dem heimischen Arbeitsmarkt schlägt sich die Wachstumsschwäche der ersten Jahreshälfte nieder: Ab Mai 2005 stagnierte die Steigerung der unselbständigen Aktivbeschäftigung gegenüber dem Vorjahr bei 30.000, sie belebte sich erst im Oktober leicht. Auf Grund der deutlichen Zunahme des Arbeitskräfteangebotes stieg die Arbeitslosenquote im Oktober erneut auf 6,8 Prozent

Während die Konsumnachfrage der privaten Haushalte in Österreich weiter mäßig wächst, liefert der Export erneut Impulse. Im August erhöhte sich die Warenausfuhr zwar um nur 5,1 Prozent (nach +0,9 Prozent im Juli) gegenüber dem Vorjahr, die saisonbereinigten Ergebnisse der Quartalsrechnung weisen aber bereits für das zweite Quartal auf eine Zunahme der Dynamik hin.

Erdölverteuerung

Die Erdölverteuerung hatte im September einen Anstieg der heimischen Inflationsrate zur Folge. Der nationale Verbraucherpreisindex erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 2,4 Prozent, nach plus 2 Prozent im August. Teurer wurden auch alkoholische Getränke und Tabakwaren sowie Leistungen der Gesundheitspflege.

Das schlechte Sommerwetter dämpfte die Tourismusnachfrage. Im Zeitraum Mai bis September stieg die Zahl der Ankünfte um 1,2 Prozent; auf Grund der kürzeren Verweildauer sank die Zahl der Nächtigungen aber um 1 Prozent. (APA)