Bild nicht mehr verfügbar.

Osama Mustafa Hassan alias Abu Omar wurde im Februar 2003 entführt und ist seither spurlos verschwunden (Archivbild).

Foto: APA /epa/
Hamburg - Wegen der Entführung des terrorverdächtigen islamischen Geistlichen Abu Omar aus Mailand durch CIA-Agenten Anfang 2003 ermittelt nun auch die deutsche Justiz. Nach "umfangreichen Recherchen" sei ein offizielles Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet worden, sagte Oberstaatsanwalt Eberhard Bayer von der Staatsanwaltschaft Zweibrücken dem am Montag erscheinenden deutschen Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Gesucht werden nach seinen Angaben die US-Geheimdienstler, die am Abend des 17. Februar 2003 auf der US-Basis Ramstein (Rheinland-Pfalz) den Imam, der in einem Learjet vom italienischen Militärflughafen Aviano kam, in eine Gulfstream-Maschine umluden, welche den Entführten dann nach Kairo brachte. Das Flugzeug, das zu dieser Zeit als N379P registriert war, tankte dann auf dem irischen Flughafen Shannon auf und flog weiter nach Washington.

Osama Mustafa Hassan alias Abu Omar war als Imam einer Mailänder Moschee im Februar 2003 von zwei Italienisch sprechenden Männern verschleppt worden. Auf dem Luftwaffenstützpunkt Aviano und später in Ägypten soll der Gefangene gefoltert worden sein, berichtet "La Repubblica". Offiziell fehlt von ihm jede Spur.

Haftbefehl gegen 22 CIA-Agenten

Auch die Mailänder Staatsanwaltschaft hat bereits 22 mutmaßlich an der Entführung beteiligte CIA-Agenten namentlich ausgemacht und betreibt deren Auslieferung an Italien. Als Beweismaterial wurden dabei Fotos vorgelegt, die auf dem Computer des CIA-Vertreters in Mailand gefunden wurden und belegen, dass Abu Omar bereits einen Monat vor der Entführung observiert wurde. (red/APA)