Tokio - Mit einem Notstandsplan, der auch die Schließung von Schulen und dem Verbot großer Versammlungen umfasst, will die japanische Regierung für den Fall einer Influenza-Pandemie unter Menschen reagieren. Das japanische Gesundheitsministerium legte am Montag einen entsprechenden Stufenplan vor. Er geht davon aus, dass sich bis zu ein Viertel der 127 Millionen Japaner mit der Krankheit anstecken und bis zu 640.000 Menschen daran sterben werden.

Das Programm erlaubt dem japanischen Gesundheitsminister, den Notstand zu erklären. Damit können erkrankte Menschen auch gezwungen werden, sich in ein Krankenhaus verlegen zu lassen. Der Plan ist in sechs Stufen eingeteilt, die sich nach der Ausbreitung von normalen Grippeviren und Influenza-Pandemie-Erregern richten. Der derzeitige Stand, bei dem noch keine Übertragung von Mensch zu Mensch bekannt ist, fällt in die dritte der sechs Phasen.

Als vorbeugende Maßnahme will sich die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt in großem Rahmen mit dem Influenza-Medikament Tamiflu bevorraten. Die Menge soll ausreichen, um 25 Millionen Menschen fünf Tage lang damit zu versorgen. Biher reichte der Vorrat für drei Tage. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Tamiflu als Schutz vor einer massenhaften Verbreitung der Vogelgrippe. Das Medikament wird vom Schweizer Pharmakonzern Roche hergestellt. (APA/Reuters)