Salzburg - Die Suche nach Ersatz für die seit Ende September geschlossene Armenausspeisung in der Tagesaufenthaltsstätte "Saftladen" hat fürs Erste ein Ende: Ab kommender Woche wird die mehrheitlich von Obdachlosen, Haftentlassenen und psychisch Erkrankten frequentierte Einrichtung von der Betriebsküche der Salzburg AG täglich mit 40 Essen versorgt. Diese Sozialpatenschaft des regionalen Energieversorgers soll vorerst bis Ende 2006 laufen. Geschätzter Wert für die im Wärmebehälter angelieferten 10.000 Mahlzeiten pro Jahr: 25.000 Euro.

Die durch Kürzungen vonseiten des Justizministeriums beim Trägerverein "Neustart" in Salzburg entstandene Diskussion um die "Saftladen"-Küche und die von über 3000 Salzburger unterschriebene Petition für den Erhalt der Armenküche hat dazu geführt, dass sich die öffentliche Aufmerksamkeit auch auf andere Zufluchtsstätten für Bedürftige richtet. So geben die Barmherzigen Schwestern von Montag bis Samstag bis zu 60 Essen an Notleidende gratis aus. An den Wochenenden suchen die Betroffenen in der Wärmestube Lehen Schutz.

Damit auch diese Einrichtungen finanziell halbwegs über die Runden kommen und um Engpässe - sollten die 40 Gerichte nicht reichen - im "Saftladen" aufzufangen, haben Landesrätin Doraja Eberle (VP) und die parteifreie Gemeinderätin Elisabeth Promegger privat die Spendenaktion "Warmes Essen" ins Leben gerufen. Mit den Spenden soll den Armenküchen unbürokratisch geholfen werden, "damit ein bisschen etwas über das Notwendigste hinaus" da sei, so Eberle. (neu, DER STANDARD-Printausgabe 15.11.2005)