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AP Photo/Shizuo Kambayashi
Von den 275 Verfahren gegen österreichische Benützer von Internet-Musiktauschbörsen, die der Verband der österreichischen Musikwirtschaft IFPI Austria wie angekündigt eingeleitet hat, wurden bisher 150, größtenteils außergerichtlich beigelegt, wobei sich die ertappten Filesharer u. a. zur Zahlung von jeweils bis zu 5.500 Euro Kosten- und Schadenersatz verpflichtet haben. Dieses Resümee über das erste Jahr der "Aktion scharf" zog der IFPI am Dienstag, in einer Aussendung.

Geklärt

Das Vorgehen gegen Downloader sieht die IFPI durch gerichtliche Grundsatzentscheidungen geklärt: So hat etwa in Österreich der Oberste Gerichtshof mit Urteil vom 26.7.2005 klar gestellt, dass Internetprovider bei Gesetzesverstößen zur Auskunft über Name und Adresse der User verpflichtet sind. Weiter habe eine einstweilige Verfügung des Handelsgerichts Wien bestätigt, dass bei der Teilnahme an Filesharing Urheberrecht verletzt wird.

Ergänzend haben Gerichte in mehreren internationalen Verfahren entschieden, dass die Betreiber von Tauschbörsen für Urheberrechtsverletzungen auf ihren Netzen verantwortlich sind und haften (Grokster-Urteil des US Supreme Courts, Kazaa-Urteil in Australien, Kuro-Urteil in Taiwan und Soribada-Urteil in Korea).

Ziele erreicht

Mit dem Vorgehen gegen Filesharer hat die IFPI ihre selbstgestecken Ziele, nämlich "das das Wachstum des legalen Online-Musikmarktes zu fördern und das Bewusstsein für den Schutz des geistigen Eigentums im Internet zu stärken", erreicht, so der Verband in seiner Aussendung.

300.000

Demnach nutzen 300.000 User Downloadshops – eine Verdreifachung innerhalb eines Jahres. Nach mehr als 600.000 im ersten Halbjahr online verkauften Musiktiteln, wird in 2005 erstmals die Grenze von einer Million pro Jahr verkaufter Downloads überschritten werden. Der gesamte digitale Musikmarkt – Internet-Downloads und mobile Markt – sorgt bereits für 3,6 Prozent der Gesamtumsätze. Im ersten Halbjahr 2005 wurden in Österreich 3,5 Millionen Euro für den Kauf digitaler Musik ausgegeben.

Musikwirtschaft wird die "Aktion scharf" im nächsten Jahr fortsetzen

Der Verband der österreichischen Musikwirtschaft wird die "Aktion scharf" im nächsten Jahr fortsetzen. Neben Österreich wird weltweit in weiteren 16 Ländern in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Australien mit rechtlichen Schritten gegen die illegale Verbreitung von Musik im Internet vorgegangen. Schweden, die Schweiz, Argentinien, Hong Kong und Singapur beteiligen sich ab Diensatg an der "Aktion scharf". (red)