Wien - Die Beteiligungsbank Raiffeisen Holding zieht auch für das schon fast abgelaufene Jahr 2005 eine positive Bilanz. Das Ergebnis werde um 25 bis 30 Prozent über dem Vorjahr liegen, beschreibt Generaldirektor Erwin Hameseder am Dienstag den "Erfolg der Gruppe". Nach 11 Mrd. Euro Umsatz 2004 werden heuer 13 bis 14 Mrd. Euro erwartet. Im Vorjahr wurde ein EGT von 20,5 Mio. Euro ausgewiesen.

Erstmals werde heuer nach dem internationalen Standard IFRS bilanziert. Damit erweitere sich der Konsolidierungskreis von derzeit vier auf 91 Unternehmen. Hameseder geht daher von einem Jahresüberschuss für 2005 von rund 300 Mio. Euro aus (nach IFRS), nach 250 Mio. Euro im Vorjahr (oder 70 Mio. Euro nach HGB).

Die starke Expansion spiegle sich in der Anzahl der Töchter wider: Waren es 2003 noch 310 Beteiligungen, so liege die Zielgröße für heuer bereits bei 490. In der Gruppe sind mittlerweile rund 80.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Die im Mai 2005 erfolgte Kapitalerhöhung um 200 Mio. Euro sichere "nachhaltig die Wachstumsstrategie ab" und werde für die nächsten vier bis fünf Jahre ausreichen, hieß es.

Portfolio an Wert zugelegt

Das Beteiligungsportfolio der Raiffeisen Holding habe im Vergleich 2004 zu 2003 um 25 Prozent an Wert zugelegt. Ziel sei es, die gesamtwirtschaftliche Leistung der Beteiligungen jedes Jahr um 10 bis 15 Prozent zu steigern, hieß es. Nachdem 65 Prozent des Gewinns einer jeden Tochterfirma im Unternehmen bleiben, seien diese auch ausreichend gut mit Kapital ausgestattet, betonte Hameseder. Wie im Vorjahr lag die Dividendenrentabilität heuer bei 5,6 Prozent.

In diesem Jahr seien 134 Mio. Euro in den Beteiligungsunternehmen investiert worden, vor allem in die 40-prozentige Beteiligung an der technischen Sendeanlagengesellschaft des ORF, der ORS, sowie in Kapitalmaßnahmen der Südzucker. Im Mühlengeschäft wurde die tschechische Unimills gekauft.

Die Entwicklung laufe in allen Teilkonzernen "zufriedenstellend", resummierte Hameseder. Am stärksten sei die Gruppe erneut in Zentral- und Osteuropa gewachsen. "Durch unserer Ost-Aktivitäten ist aber kein einziger Arbeitsplatz in Österreich substituiert worden, ganz im Gegenteil", betonte der Holding-Boss.

Fünf Geschäftsfelder sollen bleiben

Weiterhin festhalten will die Holding an den fünf Geschäftsfeldern Banken, Industrie, Immobilien, Bau und Medien. Grobe "Schwachstellen" gebe es keine, es stelle sich nur oft die Frage, wie man sich aufstellt, "wenn ein neuer Wettbewerber die Karten neu mischt" - wie derzeit im Medienbereich durch das geplante Fellner-Projekt.

"Unser Thema ist es daher, innovative Wege zu finden mit einem vernünftigen Kapitaleinsatz". Das Beispiel Agrana zeige, dass man mit "Innovationskraft und rechtzeitig" reagieren müsse. Die Gegenstrategie im Medienbereich heiße jedenfalls "die eigenen Produkte stärken" und nicht tatenlos zusehen. (APA)