Welche Kunstwerke man zu sehen bekommen werde, verriet Noever bei der Präsentation des "Business Concept" am Dienstag nicht. Aber eine Feststellung war ihm und Mitstreiter Johannes Strohmayer, Präsident des Vereins CAT Group, ganz wichtig: dass bereits im Eröffnungsjahr 2007 ein "positives Betriebsergebnis" erzielt werden könne, eine Subvention durch die öffentliche Hand daher nicht vonnöten sei. Denn jeder Besucher werde durchschnittlich fünf Euro Eintritt zahlen, in zehn Jahren sogar neun.
Zum Vergleich: Das MAK lukrierte im Vorjahr pro Besucher gerade einmal 1,36 Euro, die Kunsthalle Wien 1,88 Euro. Dieses Argument wischten Noever/Strohmayer sogleich vom Pult: Der Betreiber werde eben kein Bundesmuseum, sondern zum Beispiel eine Kommanditgesellschaft sein.
Informelle Gespräche
Realisieren will man das Projekt als Private Public Partnership: Der Eigentümer, die Bundesimmobiliengesellschaft, investiere zwei Millionen Euro, der Bund und die Stadt Wien müssten je 3,5 Millionen beisteuern, die restlichen elf Millionen bringe die CAT Group unter anderem über Pächter (Restaurant) und mithilfe von Investoren (wie dem US-Ehepaar Fredrick und Laurie Samitaur Smith) auf.
Es gebe zwar noch keine Beschlüsse der öffentlichen Hand, sagte der Investmentbanker Strohmayer, sehr wohl aber Zusagen. Doch Andreas Mailath-Pokorny, der Wiener Kulturstadtrat, und auch das Büro von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer verneinen dies gegenüber dem STANDARD. Über das "großartige Projekt" habe es bloß Gespräche auf informeller Ebene gegeben.
Bei ihrer Pressekonferenz erinnerten Noever und Strohmayer zudem daran, dass eine große Lücke in den Beständen der Bundesmuseen nur durch den teuren Ankauf der Klimt-und Schiele-Schätze von Rudolf Leopold geschlossen werden konnte. Daher sei es sinnvoll, die Kunst dieses Jahrhunderts gleich von Beginn an zu sammeln: Künstler sollen Werke für den geschichtsträchtigen Ort schaffen.