Wien - 20 bis 30 Prozent aller europäischen Kinder leiden an einer Allergie. Meist manifestiert sich diese Überempfindlichkeit auf eigentlich harmlose Substanzen noch vor dem sechsten Lebensjahr. Jetzt hat eine Untersuchung von amerikanischen Wissenschaftern gezeigt, dass in vielen Kindergärten hohe Konzentrationen von Katzen- und Hunde-Allergenen anzutreffen sind.

Insgesamt wurden bei der US-Studie 89 Kindergärten auf ihr Allergenvorkommen hin untersucht. In allen Einrichtungen wurden hohe Konzentrationen von vorwiegend Katzen- und Hunde-Allergenen ausgemacht - obwohl dort weder eine Katze noch ein Hund gehalten wurde. "Kinder, die beispielsweise eine Katze Zuhause haben, bringen deren Allergene in Form von Haaren, die sich in der Kleidung verfangen haben, mit in den Kindergarten", klärt OA Dr. Isidor Huttegger, Leiter der Allergie- und Lungenambulanz an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde am St. Johanns-Spital Salzburg auf. "So werden die Allergene an Orte transportiert, an denen keine direkten Allergenquellen erkennbar sind."

Allergene von Tierenbleiben lange erhalten

Allergene von Tieren verbleiben - auch wenn diese nur kurz im Raum gehalten werden - sehr lange in relevanten Konzentrationen vorhanden. Daher sollten Tiere wie Katze, Hamster aber auch Hund und Meerschweinchen den Kindergarten nicht besuchen und dort auch keinesfalls gehalten werden, meinen auch Experten der Interessensgemeinschaft Allergenvermeidung (IGAV).

Gerade in den Herbst- und Wintermonaten, wo die Kinder ohnehin ständig verschnupft sind, werden die Symptome häufig mit einer Verkühlung verwechselt. "Allergene reizen die Schleimhäute der Augen, der Nase oder der Atemwege und können Hautprobleme verursachen. Typische Hinweise auf eine Allergie können tränende, juckende, rote Augen, eine permanent laufende oder verstopfte Nase, Niesattacken, juckender Hautausschlag oder Atemprobleme sein", beschreibt der Kinderfacharzt Huttegger. "Je früher eine Allergie diagnostiziert und mit einer Behandlung sowie Allergenvermeidungsmaßnahmen begonnen wird, desto besser kann die Allergie in Schach gehalten und chronisches Asthma verhindert werden." (APA)