Peretz will Koalition beenden
Die Legislaturperiode endet eigentlich im November kommenden Jahres. Der neue Vorsitzende der Arbeiterpartei, Amir Peretz, will die Große Koalition aber beenden. Ein Treffen zwischen Sharon und Peretz ist für den (morgigen) Donnerstag angesetzt. Shalom sagte, er habe vor wenigen Tagen mit Sharon die Lage erörtert und man habe die Schlussfolgerung gezogen, dass sie Peretz Wunsch entsprechen wollen. "Wenn Peretz Neuwahlen will, kann er Neuwahlen kriegen." Es gebe keinen Grund, eine "lange, teure und überflüssige" Kampagne zu führen, fügte Shalom hinzu. Zugleich rief er seine Parteifreunde auf, die Reihen zu schließen. "Jedes Mal, wenn er gespalten ist, verliert der Likud die Wahl." Der israelische Abzug aus dem Gaza-Streifen hat das rechte Lager entzweit.
Auswirkungen auf Friedensprozess
Internationale Beobachter fürchten, im Zuge von Neuwahlen würde der Friedensprozess mit den Palästinensern wieder erlahmen. Erst am Dienstag hatten sich beide Seiten unter der Vermittlung von US-Außenministerin Condoleezza Rice auf die Öffnung des Gaza-Streifens geeinigt. Demnach soll der Übergang Rafah am 25. November für den Personenverkehr geöffnet werden. Die Europäische Union wird die Grenzabfertigung überwachen.
Kritik an Hamas-Abkommen
Die radikalen palästinensischen Organisationen Hamas und Islamischer Heiliger Krieg (Jihad Islami) kritisierten das Gaza-Abkommen. Es verletze die palästinensische Souveränität und Würde, dass Israel den Verkehr an dem palästinensisch-ägyptischen Übergang Rafah künftig mit Kameras überwachen könne, erklärten die beiden Organisationen am Mittwoch in Gaza. Der Gaza-Streifen unterstehe damit weiter einer israelischen Kontrolle.
Treffen zwischen Shalom und Abbas in Tunis
Am Mittwoch kam es am Rande des Informationsgipfels der UNO in Tunis zu einem unerwarteten Treffen zwischen dem palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas (Abu Mazen) und Shalom. Ein Sprecher Shaloms sagte nach dem 30-minütigen Gespräch, Abbas habe seine Zufriedenheit über das Grenzabkommen zum Ausdruck gebracht. Er hoffe, es ebne den Weg zu Verhandlungen über ein umfassendes Friedensabkommen.