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Foto: APA/Barbara Gindl
Wien - Die börsenotierte Telekom Austria (TA) hat in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2005 ihre Ergebnisse weiter gesteigert und damit die Prognosen der Analysten übertroffen. Für das Gesamtjahr 2005 hat das Unternehmen die Prognose für den Nettogewinn, den Umsatz und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) neuerlich nach oben geschraubt.

Der Nettogewinn der TA stieg von Jänner bis September 2005 um 85,6 Prozent auf 375,5 Mio. Euro. Der Umsatz erhöhte sich im selben Zeitraum um 5,8 Prozent auf 3,206 Mrd. Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 35,8 Prozent auf 559,4 Mio. Euro, das EBITDA um 9,9 Prozent auf 1,375 Mrd. Euro, teilte die TA am Mittwoch ad-hoc mit. Von der APA befragte Analysten hatten im Schnitt beim Umsatz einen Wert von 3,19 Mrd. Euro, beim EBIT 523,1 Mio. Euro, beim EBITDA 1,353 Mrd. Euro und beim Nettogewinn 329,1 Mio. Euro erwartet.

Für das Gesamtjahr hat die TA - nun bereits zum zweiten Mal - ihre Gewinnprognose erhöht. Der Nettogewinn soll heuer nun dank eines niedrigeren Steuersatzes und niedrigerer Besteuerung in Bulgarien, wo die TA im Juli den Handyanbieter Mobiltel gekauft hat, um "rund zwei Drittel" steigen, zuvor war die TA von einem Zuwachs um 50 Prozent ausgegangen. Auch für den Umsatz und das EBITDA wurden die Prognosen erhöht. Der Umsatz soll nun um mehr als 5 Prozent (zuvor "um bis zu 5 Prozent"), das EBITDA um mehr als 10 Prozent (zuvor "um bis zu 10 Prozent") steigen, hieß es in einer Pressemitteilung.

Höhere Nettoverschuldung

Der Abschluss des Erwerbs des bulgarischen Mobilfunkanbieters Mobiltel, der ab dem 12. Juli konsolidiert wurde, habe die Ergebnisse der Telekom Austria-Gruppe positiv beeinflusst, teilte die Telekom Austria mit. Die starke Steigerung des Nettogewinns führt die TA auf ein höheres Betriebsergebnis, geringfügig niedrigere Nettozinsaufwendungen und niedrigere Steueraufwendungen durch die Senkung der Körperschaftssteuer (Köst) zurück.

Der Gewinn pro Aktie stieg in den ersten drei Quartalen von 0,41 auf 0,76 Euro. Die Nettoverschuldung stieg von Ende Dezember 2004 bis Ende September 2005 auf Grund des Erwerbs der Mobiltel um 53,4 Prozent auf 3,029 Mrd. Euro. Die TA hatte die Mobiltel im Juli um 1,6 Mrd. Euro gekauft. Auch die Beschleunigung des Aktienrückkaufprogrammes sowie höhere Anlagenzugänge für Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände hätten zur höheren Verschuldung beigetragen, hieß es. Das Verhältnis aus Nettoverschuldung zu Eigenkapital (Net Gearing) stieg mit Ende September 2005 dementsprechend auf 105,3 Prozent.

Gestiegenes Betriebsergebnis im Mobilfunk

Im Mobilfunkbereich stieg das Betriebsergebnis (EBIT) - auch dank Mobiltel - um 22,2 Prozent auf 444,4 Mio. Euro, das EBITDA erhöhte sich um 20,8 Prozent auf 740,6 Mio. Euro. Der Umsatz stieg um 12,7 Prozent auf 1,784 Mrd. Euro. Ohne Mobiltel hat sich der Umsatz (bereinigt) um 4,7 Prozent erhöht. Im Festnetz- und Internetbereich wuchs das EBIT um 45,5 Prozent auf 113,8 Mio. Euro, das EBITDA ging hingegen um 2,3 Prozent auf 633,4 Mio. Euro zurück. Der Umsatz war ebenfalls rückläufig und schrumpfte um 2,2 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro.

Im 3. Quartal stieg der Umsatz der TA um 13,9 Prozent auf 1,19 Mrd. Euro. Im Festnetzbereich ging der Umsatz von Juli bis September wegen niedrigerer Erlöse aus "Daten & IT-Lösungen und Wholesale Daten" und "Grundentgelte und sonstige Sprachtelefonie" um 2,2 Prozent auf 534,4 Mio. Euro zurück. Dieser Rückgang sei durch höhere Umsatzerlöse aus "Internetzugang und Media" teilweise aber ausgeglichen worden, hieß es.

Im Wireless-Segment erhöhte sich der Umsatz im 3. Quartal vor allem dank der Konsolidierung der Mobiltel um 28,1 Prozent auf 722,2 Mio. Euro. Auf vergleichbarer Basis (exklusive Mobiltel) stieg der Umsatz um 5,6 Prozent auf 595,6 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) der TA-Gruppe erhöhte sich im 3. Quartal um 53,8 Prozent auf 261,4 Mio. Euro, das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Wertminderungen (EBITDA) stieg um 22,2 Prozent auf 543,0 Mio. Euro. Der Nettogewinn wuchs um 89,8 Prozent auf 184,1 Mio. Euro.

Mehr Mitarbeiter

Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich mit Ende September auf 15.548 Beschäftigte, 2.373 davon entfielen auf die übernommene Mobiltel. Exklusive Mobiltel verringerte sich der Mitarbeiterstand um 1 Prozent auf 13.169. Im Festnetzbereich ging die Zahl der Mitarbeiter um 91 auf 9.585 Beschäftigte zurück, im Mobilfunkbereich um 1,2 Prozent auf 3.589 Mitarbeiter (ohne Mobiltel).