Washington/London - Die Vereinigten Staaten haben die irakische Übergangsregierung um eine rasche Aufklärung der Foltervorwürfe gebeten. Die Verantwortlichen für Missbrauch und Folter müssten zur Rechenschaft gezogen werden, sagte Außenamtssprecher Adam Ereli am Dienstag in Washington.

Ereli reagierte damit auf Berichte, wonach in einem Gebäude des irakischen Innenministeriums mehr als 160 Häftlinge entdeckt wurden, von denen einige deutliche Folterspuren aufwiesen. Der Sprecher bezeichnet die Foltervorwürfe als "beunruhigend".

Die Gefangenen waren bereits am Sonntag von einer US- Militärpatrouille in dem vom Innenministerium kontrollierten Gebäude entdeckt worden. In ein oder zwei Fällen seien die Häftlinge querschnittsgelähmt gewesen, berichtete der US-Sender CNN unter Berufung auf den stellvertretenden Innenminister Hussein Kamal.

Nach den Worten von Ereli gibt es keine Hinweise, dass US-Soldaten an diesen Fällen von Folter und Missbrauch beteiligt gewesen sind.

Der britische Außenminister Jack Straw verurteilte die berichtete Misshandlung der Häftlinge. Er sei "tief betroffen", derartige Vorfälle seien "völlig inakzeptabel", sagte Straw. Zugleich begrüßte er die sofortige Untersuchung, die der irakische Ministerpräsident Ibrahim al-Jaafari angekündigt habe. (APA/dpa)