Im Tauziehen zwischen den USA und anderen Ländergruppen um eine neue "Weltordnung" für das Internet hat UN-Generalsekretär Kofi Annan weitere Verhandlungen gefordert. Gegenwärtig sei die Verwaltung des weltweiten Netzes durch die amerikanische Stiftung ICANN sinnvoll, sagte Annan am Mittwoch in Tunis zum Auftakt des zweiten Weltgipfels der UN zur Informationsgesellschaft. Die Vereinten Nationen seien nicht "die geeignete Institution für eine derartige Internet-Regierung".

Macht des Internet auf ein internationales Gremium übertragen

Die Teilnehmerländer des Gipfels hatten sich am Dienstag auf den Kompromiss geeinigt, die Frage über die Macht im Internet einem internationalen Gremium zu übertragen. Die EU-Staaten sowie Schwellen- und Entwicklungsländer streben eine neue "Weltordnung" an.

Bis zum Freitag geht es auf dem UN-Gipfel außerdem darum, wie der "digitale Graben" zwischen armen und reichen Ländern zugeschüttet werden kann. Das Treffen wird überschattet von Vorwürfen an die tunesische Regierung, Pressefreiheit und Menschenrechte zu missachten. Eine "Erklärung von Tunis" zu Internet-Verwaltung und Finanzierung beschließt den Gipfel. (APA)