Wien - Die Wiener Grünen haben am Mittwoch ihr Spitzenteam für die kommende Legislaturperiode präsentiert. Chefin im Klub bleibt Maria Vassilakou, ihr werden mit David Ellensohn und Monika Vana zwei nicht amtsführende Stadträte zur Seite stehen. Bisher verfügten die Grünen lediglich über einen derartigen Posten. Auf Grund der Zugewinne bei der Wien-Wahl ist ein zweiter Sitz im Stadtsenat dazu gekommen.

David Ellensohn war schon bisher Stadtrat, seine Kollegin Monika Vana wird bei der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates am Freitag zu ersten Mal in diese Funktion gewählt. Die bisherige Gemeinderätin will sich vor allem der Frauen- und Arbeitsmarktpolitik widmen, wie sie heute betonte.

EU-Akzente

Vana möchte laut eigenen Angaben aber auch Akzente in Sachen EU setzen. "Es tut mir weh, dass Europapolitik in Wien am Gemeinderat vorbeigeht", meinte sie heute. Ihr sei jedenfalls die Demokratisierung der Europapolitik ein großes Anliegen.

Die Stellvertreterin von Maria Vassilakou im Klub wird die Gemeinderätin Claudia Smolik. Sie hat sich auch für einen Stadtrats-Posten beworben, ist in der Sitzung der Parteigremien am gestrigen Dienstag jedoch Monika Vana unterlegen. Wie das Abstimmungsergebnis ausgesehen hat, das sagte Vassilakou nicht. Es soll jedoch "eindeutig" ausgefallen sein.

Die Klubchefin bekundete auch wenig Bereitschaft, zu diskutieren, ob dieses Ergebnis ein Indiz für einen "Linksruck" der Wiener Grünen ist. Diese Vermutung hat etwa die Wiener ÖVP bereits geäußert. "Es widerstrebt mir, auf ÖVP-Bezeichnungen einzugehen", meinte Vassilakou. Vana galt unter anderem als Kritikerin der Koalitionsverhandlungen zwischen der ÖVP und den Grünen. Derzeit, so meinte Vana heute, stelle sich eine Koalitionsfrage nicht.

Eine neues Mitglied werden die Grünen auch in den Kontrollausschuss des Wiener Gemeinderates schicken: Die Neo-Gemeinderätin Waltraut Antonov. Diese sei keine Quereinsteigerin, betonte Vassilakou. Antonov war demnach bereits Chefin der Grünen im 15. Bezirk. (APA)