Livingstone/Johannesburg - Mit der Enthüllung von
Statuen und Gedenkplaketten hat die sambische Stadt Livingstone am
Mittwoch ihres Namensgebers gedacht. Vor genau 150 Jahren war der
schottische Missionar und Afrikaforscher David Livingstone
(1813-1873) dort auf die weltberühmten Victoria-Wasserfälle gestoßen,
die der legendäre Forschungsreisende nach der damaligen britischen
Königin Victoria benannte. Afrikas viertgrößter Fluss, der Sambesi,
ergießt sich hier auf einer Breite von 1,6 Kilometern rund 130 Meter
in die Tiefe und grenzt Simbabwe von Sambia ab.
Auf einer nach dem Forscher benannten Insel im Fluss legte der
regionale Häuptling Mukuni in Gegenwart eines Enkels und Urenkels von
Livingstone eine Gedenkplakette nieder. Mukunis Vorfahren hatten hier
einst Livingstone getroffen und auf die Fälle aufmerksam gemacht. Bei
weiteren Veranstaltungen im Livingstone-Museum sowie am sambischen
Zugang zu den Wasserfällen wurde je eine Statue enthüllt. Eine
weitere war 1955 zum 100. Jubiläum auf der simbabwischen Seite der
Wasserfälle errichtet worden. Das Jubiläum soll in den nächsten Tagen
mit Empfängen und "Livingstone-Touren" gewürdigt werden. Die auf der
Liste des Weltnaturerbes stehenden Wasserfälle sind eine Attraktion
für Touristen aus aller Welt.
Livingstone hatte bei seinen Expeditionen zwischen 1853 und 1856
als erster europäischer Forscher das südliche Afrika von West nach Ost durchquert,
den Lauf des Sambesi erkundet und nach den Nilquellen gesucht. Er
gilt als einer der größten Helden des viktorianischen Zeitalters und
bescherte den Briten sogar ein geflügeltes Wort: Als er verschollen
galt, hatte eine New Yorker Zeitung einen Journalisten mit der Suche
nach ihm beauftragt. Als Henry Morton Stanley auf seiner langer Reise
zum ersten Mal seit Wochen einem Europäer gegenüberstand, sagte er:
"Dr. Livingstone, vermute ich?"(APA/dpa)