Bozen - Nach der Aktion von Carabinieri gegen Tiroler Fahnen mit Trauerflor in Südtirol will der Schützenbund nun gegen die Beamten wegen Amtsmissbrauch vorgehen. Dies kündigte der Verband am Donnerstag an. Die Fahnen waren zum Jahrestag des Einmarsches Italiens in Südtirol im Jahr 1918 in mehreren Orten gehisst worden und hatten auf Anordnung der Ordnungshüter zum Teil entfernt werden müssen.
"Genugtuung"
Man habe "mit Genugtuung" die Stellungnahme der römischen Regierung zur Kenntnis genommen, wonach die Tiroler Fahne sowohl mit als auch ohne Trauerflor, zu jeder Zeit, auch an jedem öffentlich zugänglichen Ort gehisst werden dürfe. Alles andere wäre als Affront gegen die freie Meinungsäußerung zu werten gewesen, hieß es in einer Aussendung.
Jene Beamten, die in den Gemeinden Montan und Aldein das Einholen der Tiroler Fahnen verlangt hätten, seien nun zur Rechenschaft zu ziehen. Die Aktionen der Carabinieri seien ein Einschüchterungsversuch gewesen. Der Schützenbund rief dazu auf, "auch weiterhin bei jeder passenden Gelegenheit, bei hohen Feiertagen und großen Festen in der Gemeinde und den Familien die Tiroler Fahne zu hissen. Es gibt, wie nun offiziell von der römischen Regierung bestätigt, kein Gesetz und keine Vorschrift, die dies verbieten würde." (APA)