Im Burgenland sollen bei der Versorgung mit Breitband-Internet weiße Flecken auf der Landkarte bald der Vergangenheit angehören: Derzeit liege der Versorgungsgrad bereits bei 96,7 Prozent, so Landeshauptmann Hans Niessl am Donnerstag, bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt. Im Rahmen der vom Land ins Leben gerufenen Breitband-Initiative zur Errichtung der erforderlichen Infrastruktur wird bis Mitte 2006 der Vollausbau angestrebt.

Das erste Bundesland

Burgenland habe als erstes Bundesland die Voraussetzungen für den flächendeckenden Ausbau des Breitband-Internets geschaffen und die Ausschreibung sowie die notwendigen Verfahren bereits abgeschlossen, so Niessl. Verfügten zu Beginn des Vorjahres noch 130 Siedlungspunkte mit etwa 54.000 Einwohnern nicht über Breitband-Zugangsmöglichkeiten, sind es derzeit nur mehr 37 mit insgesamt rund 9.000 Einwohnern.

Ziel

Ziel sei es, dass zumindest 50 Prozent der burgenländischen Haushalte den Zugang zum Breitband-Internet auch nutzen, so Niessl. Das Projektvolumen für den Ausbau beträgt insgesamt rund 1 Mio. Euro, 30 Prozent stammen aus Ziel-1-Fördermitteln. Der Anteil des Landes beträgt 112.000 Euro. Beim Ausbau in den insgesamt neun Regionen zum Zug kamen als Bestbieter die Telekom Austria, B.net Burgenland Telekom GmbH (früher Well.Com Datahighway Burgenland AG), Wimax Telekom GmbH und Netconnect Funknet.cc GesmbH.

In den Bezirken Oberwart, Güssing und Jennersdorf erhielt die Telekom Austria den Zuschlag: 65 von 87 Vermittlungsstellen in diesen Regionen seien bereits ausgebaut, zog Vorstand Rudolf Fischer eine Zwischenbilanz. Österreichweit wolle Telekom Austria in den kommenden fünf Jahren rund 1 Mrd. Euro in den Ausbau der Kommunikations-Infrastruktur investieren, etwa die gleiche Summe wie in den vergangenen fünf Jahren.

Das Burgenland werde als erstes Bundesland eine 100-prozentige Flächendeckung erreichen, so SPÖ-Klubobmann Christian Illedits. Als nächster Schritt solle der individuelle Zugang für Internet-Nutzer gefördert werden. Die SPÖ spreche sich dafür aus, die Möglichkeit der steuerlichen Absetzbarkeit bei Breitband-Anschlüssen zu verlängern. "Es wäre gut, wenn Anschlusskosten in Form einer Negativsteuer-Regelung geltend gemacht werden könnten", so Illedits. (APA)