Der Aufstieg von Amazon in den erlauchten Club des S&P 500 wird nun wiederum verschiedentlich kommentiert. Nachdem das Unternehmen in den ersten sechs Jahren seiner Existenz über 3 Mrd. Dollar (!) verloren hat, schaffte es 2003 den Sprung in die Gewinnzone. Profitabilität ist eines der Aufnahmekriterien in den S&P. Gleichzeitig wird die Aufnahme von Amazon in den Index als Zeichen dafür gewertet, dass das Unternehmen den Schritt vom Neuling zum arrivierten Vertreter seiner Branche geschafft hat. Damit hat man auch gleichzeitig die große Bedeutung des Handels im Internet unterstrichen. Amazon steht in vieler Hinsicht für Glanz und Elend der Internetaktien. Der Wert schaffte von seinem Börsendebut 1997 bis zum Hoch der Nasdaq im März 2000 eine jährliche Wertsteigerung von sage und schreibe 300 Prozent. Wie andere Technologieaktien auch, war Amazon von der darauf folgenden Korrektur massiv betroffen. Ebenso massiv war aber auch das Comeback. Im Jahr 2002, als sich der Sprung in die Gewinnzone schon abzeichnete, stieg der Wert um 75 Prozent, und 2003 erlebte der Kurs von Amazon fast eine Verdreifachung. Auch wenn die letzten Zahlen etwas enttäuschend ausfielen, so hat sich der Wert doch in einem äußerst schwierigen Umfeld behauptet und zählt heute zu den größten Internetwerten der USA. Zum Vergleich: Amazon hat eine Marktkapitalisierung von 17,6 Mrd. Dollar, ebay und Yahoo bringen es jeweils auf Werte um die 60 Mrd. Dollar. Google hingegen ist mit mehr als 115 Mrd. deutlich schwerer. Manche Marktteilnehmer hatten übrigens damit gerechnet, dass die Wahl des S&P Indexkomitees auf Google fallen würde, aber das Unternehmen ist erst seit 14 Monaten an der Börse, was offensichtlich noch ein wenig kurz war. Der letzte Internetwert, der davor in den S&P aufgenommen wurde, war ebay im Juli 2002.
Finanzen & Börse
Amazon ersetzt AT&T im S&P 500 Index
Die Aufnahme im Leitindex gilt als Zeichen, dass das Unternehmen den Schritt vom Neuling zum arrivierten Vertreter seiner Branche geschafft hat - Analyse von Monika Rosen