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Präsident Fidel Castro vor Studenten in Havanna.

Foto: AP /Omara Garcia/AIN
Havanna - Der kubanische Präsident Fidel Castro (79) hat Spekulationen, er leide an der Parkinson-Krankheit (Schüttellähmung), als weitere Erfindung seiner Gegner in den Vereinigten Staaten zu entkräften versucht. "Sie sagen, dass Castro diese oder jene Krankheit hat. Jetzt haben sie erfunden, dass ich Parkinson habe", sagte Castro am Freitag vor Studenten an der Universität Havanna. Castro sprach fünf Stunden lang stehend hinter einem Rednerpult.

Die US-Zeitung "Miami Herald" hatte am Donnerstag unter Berufung auf den US-Geheimdienst CIA berichtet, dass Castro an Parkinson leide, was ihm zunehmend die Wahrnehmung der Amtsgeschäfte erschwere. Die in verschiedenen Stadien verlaufende Erkrankung des zentralen Nervensystems ist nicht unmittelbar tödlich, sie führt aber zu einer zunehmenden geistigen und körperlichen Schwächung der Patienten.

"Sie haben mich schon so oft getötet", sagte Castro in der Rede am 60. Jahrestag seines eigenen Studienbeginns. "Sie töten mich jeden Tag. Wenn ich einmal wirklich sterben werde, werden sie mir nicht glauben."

"Arbeite mehr als früher"

"Mir ist es egal, ob ich Parkinson bekomme oder nicht. Der Papst (Johannes Paul II.) hatte Parkinson und reiste Jahre lang um die Welt", sagte Castro, und streckte den Arm gerade aus. "Schaut euch den Parkinson an", witzelte er. Für Parkinson-Kranke ist ein ständiges unkontrollierbares Zittern der Gliedmaße charakteristisch.

"Ich arbeite mehr als früher. Ich fühle mich besser als je zuvor", betonte der Kommunistenführer. Sollte er aber nicht mehr in gutem körperlichen Zustand sein, werde er dies der Partei mitteilen und bitten, "dass jemand anderer das Kommando übernimmt". Zum Nachfolger hatte er bereits vor Jahren seinen jüngeren Bruder, Verteidigungsminister Raul Castro (74), auserkoren. (APA/Reuters/AP)