Auch Michail Schwidkoi, der Leiter der russischen Agentur für Kultur und Film empfiehlt den Museen, allen voran der St. Petersburger Eremitage, auf Ausstellungen in der Schweiz zu verzichten, bis die Rechtslage geklärt sei. "Der Entscheid der Schweizer Regierung, die mehr als fünfzig beschlagnahmten Gemälde freizugeben, gilt nur für den konkreten Fall", sagte er am Donnerstagabend der Radiostation "Echo Moskwy". Der Schutz könne deshalb nicht auf andere Ausstellungen ausgeweitet werden.
Kunst
Bilderstreit zwischen Russland und der Schweiz
Gemälde aus Moskauer Puschkin-Museum kurzfristig beschlagnahmt - Russische Museen sollen nun keine Kunst mehr an die Eidgenossen verleihen
Moskau - Nach der kurzfristigen Beschlagnahme von
Gemälden aus dem Moskauer Puschkin-Museum in der Schweiz sollen
russische Museen der Schweiz keine Kunstgegenstände mehr ausleihen.
Auch Verhandlungen seien auszusetzen. Die Empfehlungen der russischen
Behörden bleiben bestehen. Der Hintergrund des Zwischenfalles müsste
zuerst geklärt werden, sagte Boris Bojarskow, Leiter der russischen
Behörde für den Schutz von Kulturgütern, am Freitag der Agentur
Interfax.
Am Dienstag hatte die Walliser Justiz über 50 Gemälde des
Moskauer Puschkin-Museums beschlagnahmen lassen. Am Mittwoch gab
Bundesrat die Gemälde per Verfügung wieder frei. Die Gemälde des
Moskauer Puschkin-Museums befinden sich auf dem Weg nach Moskau, wo
sie in den nächsten Tagen erwartet werden. Nach ihrer Ankunft sollen
sie Expertisen unterzogen werden, um allfällige Schäden aufzudecken.
Ob Schadenersatzforderungen an die Schweiz gestellt werden, sei noch
offen, sagte Schwidkoi weiter. (APA/sda)