Wien - Im Konkursverfahren des Elektrohandelskette Pro Markt-MakroMarkt hat der Gläubigerausschuss am Freitag den Verkauf der ProMarkt-Makromarkt-Assets an die MTH Handels-Holding GmbH um den Industriellen Josef Taus abgesegnet, berichtet die Tageszeitung "Wirtschaftsblatt" in der Wochenendausgabe. Das bestätigten demnach die Gläubigerschutzverbände AKV und KSV auf Anfrage der Zeitung. Nur noch die Zustimmung des Konkursgerichts stehe noch aus.

Die MTH Handels Holding GmbH übernehme das gesamte Anlage- und Umlaufvermögen der Promarkt-MakroMarkt-Kette , dazu zählt u. a. der Warenbestand, die Geschäftsausstattungen, die Marken und die Lizenzen. Der Kaufpreis sei bisher nicht bekannt.

"Ich würde es als Schnäppchen bezeichnen, es gab ja keinen anderen Interessenten", zitiert das Blatt einen "Insider". Und weiter: "Es musste rasch über die Bühne gehen, weil der Käufer umgehend Waren bestellen muss."

(Fast) alle Mittarbeiter sollen übernommen werden

Die 112 MakroMarkt-Mitarbeiter werden mit Ende November aus dem Unternehmen austreten, hieß es weiters. Dem Vernehmen nach soll (fast) allen Mitarbeitern ein Angebot gemacht werden, ab 1. Dezember unter dem neuen Eigentümer weiter zu arbeiten. Mit der Immofinanz Immobilien Anlagen AG, Vermieter der MakroMarkt-Standorte, soll sich die Taus-Gruppe schon geeinigt haben.

Kolportiert werde, dass nur die Filiale im Shopping Center Nord in Wien-Floridsdorf aufgelassen wird, die übrigen Standorte in Hartberg, Horn, Leonding und Wien bleiben erhalten.

Die MTH Handels Holding GmbH gehört zu 83,42 Prozent der Management Trust Holding AG um Josef Taus, die restlichen Anteile hält die Invest Unternehmensbeteiligungs AG. Die MTH Handels Holding GmbH hält 60,3 Prozent an der Libro- und 99,95 Prozent an der Pagro Handelsgesellschaft.

Betreiber schlittert in die Pleite

Die MakroMarkt-Betreiberin Pro Markt Hifi-Video-Elektrogeräte HandelsgmbH war Anfang September in die Pleite geschlittert. Der Großteil der 30,4 Mio. Euro Verbindlichkeiten betraf allfällige Schadenersatzansprüche des Vermieters, die jetzt wegfallen. Masseverwalter Walter Kainz hat bisher 5,1 Mio. Euro Forderungen anerkannt. Insgesamt wird mit 6 Mio. Euro anerkannter Forderungen gerechnet, so das Blatt. (APA)