"Vorsichtig optimistisch" sei er auch, weil es "bereits Gespräche mit Verteidigungsminister Platter gibt, ob man Thalham nicht in eine ehemalige Kaserne verlegen könnte", sagt der Bürgermeister. Sofortmaßnahmen für St. Georgen, wo die Situation zwischen Asylanten und Ortsansässigen, seit der Umwandlung der Betreuungsstelle Thalham in eine Erstaufnahmestelle im Mai 2004, regelmäßig eskaliert, wurden dennoch vereinbart. Mehr Exekutive und Streetworker sollen für eine Entspannung im Ort sorgen. Eine Straßenblockade gegen Thalham wird es aber heute, Samstag, dennoch geben.
Familienfreundlich Einen weiteren "wichtigen Wunsch" habe er, Auzinger, auch bei Liese Prokop deponiert: "Ich habe sie gefragt, ob nach St. Georgen vielleicht nur mehr Flüchtlingsfamilien kommen könnten - und allein stehende Russen oder Tschetschenen eher nach Traiskirchen". Fritz Knotzer, SPÖ-Bürgermeister von Traiskirchen (NÖ), bleibt dennoch gelassen: "Ich bin ja sowieso bereits gewöhnt, dass alle zu uns kommen. Die Erstaufnahmestelle Traiskirchen ist mit derzeit etwa 1400 Flüchtlingen übervoll, die Situation eskaliert".
Einzige Lösung sind für Knotzer mehr Erstaufnahmestellen. "Wir brauchen in jedem Bundesland eine Einrichtung", fordert der SP-Bürgermeister. Außerdem müsse der Bund endlich die Länder in die Pflicht nehmen, ihre Quote zu erfüllen.
Für mehr Erstaufnahmezentren spricht sich auch der Klubobmann der oberösterreichischen Grünen, Gunther Trübswasser, aus: "Nur so können wir Situationen wie in Traiskirchen oder Thalham vermeiden. Ein schweigendes Innenministerium, das erst bei einer Eskalation reagiert, ist zu wenig", kritisiert Trübswasser. Vor allem im Bereich der Kommunikation mit der Bevölkerung müsse viel mehr passieren.