Gemeinsam mit ihrem Mann Peter Schöfmann, der aus der Gastronomie kommt und auch Weinakademiker ist, ist sie heute für das Weinmachen zuständig. Der Betrieb wurde von ihr umgestellt: "Ein gewisser Prozess war die Übernahme schon", erzählt sie. Aber sobald sich der Erfolg eingestellt hatte, "war es überhaupt nicht mehr schwierig".
Sie steht dabei exemplarisch für die Entwicklungen der Region, darunter auch für das sich verändernde Rollenbild der Frauen im Weinviertel, einer Region, die seit der Einführung der Regionsmarke Weinviertel DAC und einem vor wenigen Jahren einsetzenden Generationswechsel einen deutlichen Aufschwung erlebte.
Rollenwechsel Zuschmann gehört zu jenen Frauen, die sich nicht mehr mit den ihnen traditionell zugedachten Rollen - Familie, Mitarbeit im Betrieb und Verkauf - zufrieden geben, sondern verstärkt auf Fachausbildungen in Weinbau und Marketing setzen. Frauen hätten "immer die Arbeit gemacht, die gerade angefallen ist", wären aber nicht in die Entscheidung eingebunden gewesen. "Meine Generation hat erkannt, dass es eine hauswirtschaftliche Ausbildung eigentlich nicht mehr bringt", so Zuschmann. Dazu kamen die Eltern, die meinten, dass "das Kind etwas lernen soll". Was natürlich auch für ihre beiden Schwestern, eine Marketing-Fachfrau und eine Studentin der FH Wiener Neustadt, gegolten habe.
Rund 60 Prozent der 13 Hektar Rebflächen sind Grüner Veltliner, Paraderebsorte der Region und Zuschmanns "Liebling". Dazu kommen etwas Riesling, Chardonnay und Traminer, sowie Zweigelt als wichtigste Rotweinsorte. Den typischen Veltliner möchte sie forcieren, ihre Ambitionen gehen in Richtung kräftiger Veltliner, ein Bereich, "wo im Weinviertel vieles noch nicht erforscht ist". Zum Beispiel müsse man die Lagen-Idee "unbedingt" viel stärker ausbauen. "Gute Lagen sind nicht immer die bequemsten, aber sie müssen revitalisiert werden."