Amman - Der Anführer der Terrororganisation Al Kaida im
Irak, Moussab al Zarqawi, hat am Freitag mit der Ermordung des
jordanischen Königs Abdullah II. gedroht. Zugleich kündigte er in
einer im Internet veröffentlichten Tonbandbotschaft weitere Anschläge
auf Hotels und von Amerikanern genutzte Militärstützpunkte in
Jordanien an. Al Kaida im Irak bekannte sich bereits zu den
Selbstmordanschlägen in der vorigen Woche auf drei Luxushotels in
Amman, bei denen mindestens 59 Menschen getötet wurden.
"Du wirst deinem Schicksal nicht entrinnen", hieß es in der
Erklärung an die Adresse des Königs gerichtet. Zarqawi, der selbst
Jordanier ist, bezeichnete Abdullah als "Abkömmling von Verrätern".
"Wir sind in der Lage, deinen Kopf zu packen und ihn abzuschlagen."
Die jordanische Bevölkerung rief Zarqawi in der Tonbandbotschaft auf,
sich von Militärstützpunkten und Touristenorten im Land fern zu
halten.
Bei einem der Anschläge auf das Hotel Radisson SAS in der
vergangenen Woche wurde auch eine Hochzeitsgesellschaft getroffen.
Dazu erklärte Zarqawi jetzt, dies sei nicht beabsichtigt gewesen.
Ziel sei ein Hotelsaal gewesen, in dem sich "zionistische Agenten"
getroffen hätten.
Zehntausende Jordanier demonstrierten unterdessen am Freitag in
Amman erneut gegen die Terroranschläge der vorigen Woche. Die
Demonstranten beschimpften Zarqawi in Sprechchören als Feigling. Das
jordanische Fernsehen sprach von 100.000 Kundgebungsteilnehmern. Die
Zahl konnte von unabhängiger Seite nicht bestätigt werden.
Organisiert wurde die Demonstration von der Stadtverwaltung Ammans.
Die Teilnehmer kamen aus dem ganzen Land in die Hauptstadt. (APA)